Der #Schichtwechsel in vier Akten: (Ro)Bots ändern unsere Arbeit – glücklicherweise!

Prolog

Im Jahr 1769 konstruierte der österreichisch-ungarische Hofbeamte Wolfgang von Kempelen einen Schachroboter, der zum Erstaunen des Publikums selbständig Schach spielte. Es war eine Fälschung, denn tatsächlich saß im Inneren des Schachtürke genannten Apparats ein echter Mensch, der den Automaten bediente.

Der Traum von Automaten mit menschlichen Fähigkeiten existiert schon lange. Seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nennt man sie Roboter, was sich vom russischen Wort für Arbeit ableitet und als Begriff erstmals in dem Theaterstück R.U.R. verwendet wurde.

Im Prinzip geht es bei den Gedankenspielen über Roboter immer um eine Utopie, also um eine positiv besetzte Zukunftsvision, in der Automaten Menschen gefährliche oder stumpfsinnige Tätigkeiten abnehmen. Isaac Asimov, der in seiner Kurzgeschichte Runaround (1942) die „Grundregeln des Roboterdienstes“ erstmals beschrieben hat, sah einen Roboter vor allem als „Gehilfen bei alltäglichen Verrichtungen“. (Wikipedia).

Einer der ersten Filme, in denen Roboter dem Menschen intellektuell überlegen sind und damit zur potenziellen Gefahr werden, basiert auf einem anderen Buch von Isaac Asimov: In I, Robot aus dem Jahr 2004 verletzen scheinbar außer Kontrolle geratene Roboter die von Asimov formulierten Grundregeln – nur, um am Ende die Menschheit doch noch zu retten.

1. Akt: Roboter werden den Arbeitsmarkt gehörig durcheinanderwirbeln

„Der Einsatz von Robotern und die weitere Digitalisierung der Wirtschaft werden den Arbeitsmarkt gewaltig durcheinanderrütteln“, berichtet die FAZ vor fast genau einem Jahr. „Fünf Millionen Arbeitsplätze sollen in den nächsten fünf Jahren in den Industrieländern wegfallen“, schreibt das Blatt und beruft sich auf eine Prognose des Weltwirtschaftsforums in Davos. Betroffen davon sind weniger Fabrikarbeitsplätze, denn die Produktion ist schon weitgehend automatisiert. Es geht diesmal vor allen den Angestellten an den „weißen Kragen“. Und: „Deutschland ist laut der Studie stärker vom Wandel betroffen als andere Staaten in Europa.“

Spätestens mit solchen Prognosen erlebt die Utopie von Robotern, die uns das Leben erleichtern, eine Wendung: Sie werden zu einer mindestens latenten, wenn nicht gar offensichtlichen Bedrohung.

2. Akt: 30 Prozent mehr Zeit für Satya Nadella

Microsoft-Chef Satya Nadella wurde bei einem Fireside-Talk auf der Digital Life Design (DLD) in München Anfang Januar 2017 gefragt, wann sein Job von einem Bot erledigt würde. Die Frage bezieht sich auf eine Studie des McKinsey Global Institutes, nach der 30 Prozent der Arbeit eines CEOs automatisiert werden könnte. Nadella parierte die provokant gemeinte Frage elegant: Das sind genau die 30 Prozent an mehr Zeit, die ich bräuchte, antwortete er sinngemäß. Laut Handelsblatt sagte er auch: „Was uns heute ängstigt, ist morgen schon allgemeingültig. Das gilt auch für Künstliche Intelligenz.“ „Lasst uns künstliche Intelligenz nutzen, um den Menschen zu helfen – bei welchem Unterfangen auch immer – und so die Produktivität und das Wachstum anzukurbeln“, appellierte er ebenfalls.

3. Akt: Künstliche Intelligenz für alle!

Künstliche Intelligenz gehört zu den wichtigsten Zukunftstechnologien. Im September 2016 hat Harry Shum, Executive Vice President der Microsoft Artificial Intelligence and Research Group, die Vision des Unternehmens formuliert: „Our approach (…) is to democratize AI and to make it accessible and valuable to everyone.” Heißt: Künstliche Intelligenz für alle!

Im Dezember 2016 präsentierte Microsoft neue KI-Dienste, darunter den Chatbot Zo, die Live-Version des Microsoft Translator und generell verfügbare APIs für Skype Bots. Die ersten Skype Bots haben wir schon im August 2016 vorgestellt. Sie werden uns im Alltag unterstützen. Sie verstehen, was wir gerade tun, und können Dinge für uns erledigen.

Auf der Microsoft-Entwicklerkonferenz Build sagte Satya Nadella im März 2016: „Bots are the new apps“. Bots werden über den Programmen stehen und sich überall dort melden, wo ihre Dienste gebraucht werden. Sie können sich zum Beispiel in Outlook einschalten, wenn jemand sich zum Essen verabredet, und ein Restaurant vorschlagen. Oder sie können beim Eintragen einer Dienstreise einen Flug buchen. Oder in Word nützliche Literaturtipps beitragen. Oder, oder, oder. Ich denke, wir stehen bei der Frage, was Künstliche Intelligenz für Menschen tun kann, noch ganz am Anfang.

Sorgen müssen wir uns aber nicht machen, auch nicht um unsere Arbeit.

4. Akt: Daten wie Sand am Meer

Die schon erwähnte Studie „A future that works: Automation, employment, and productivity“ von McKinsey gibt speziell in dieser Frage nämlich Entwarnung: Wir werden in Zukunft nicht zu wenig Arbeit haben, sondern allen demografischen Prognosen zufolge zu wenige Menschen, die Arbeit übernehmen. Vor allem deshalb können wir Roboter gut brauchen.

Auch für anspruchsvolle Arbeiten. Roboter, so McKinsey, werden nicht nur Routinearbeiten für uns ausführen, sondern zunehmend Tätigkeiten übernehmen, die kognitive Fähigkeiten erfordern. Sie werden Entscheidungen für uns treffen, die früher als nicht-automatisierbar galten – zum Beispiel in autonomen Fahrzeugen.

Sowohl auf der Ebene der individuellen Prozesse als auch auf volkswirtschaftlichem Level rechnet sich Automation, sagt McKinsey auch. Unternehmen profitierten durch die Verringerung der Arbeitskosten bei gleichzeitig steigender Produktivität, höherer Qualität und geringeren Ausfallzeiten. Und auf makroökonomischer Ebene seien jährliche Wachstumsraten bei der Produktivität zwischen 0,8 und 1,4 Prozent möglich.

Von allen Tätigkeiten seien überhaupt nur schätzungsweise fünf Prozent vollständig automatisierbar. Allerdings enthält jede Tätigkeit Automatisierungspotenzial – laut McKinsey bis zu 50 Prozent bereits mit den heute verfügbaren Technologien. Dazu gehört, neben vielen rein physischen Arbeiten, zum Beispiel auch das Sammeln und Verarbeiten von Daten. Die Menge an Daten – wir reden über 40 Zetabyte bis 2020 – wird weiter exponentiell anwachsen. Das Internet der Dinge, die vernetzte Produktion und die sozialen Netzwerke sorgen für diesen Anstieg. Das ist mehr, viel mehr, als Menschen verarbeiten können. Dazu kommt, sorry, aber so ist es: Sie sind auch viel zu langsam dafür.

Epilog

Alles wird gut. Wir werden nicht unsere Jobs verlieren, höchstens einen Teil unserer Arbeit. Oder, wie Anna-Lena zur #rpTEN im April 2016 gebloggt hat: „Es ist ein #Schichtwechsel, nicht von der Arbeit selbst, sondern von der Arbeit wie wir sie kennen.“

Wir bei Microsoft stellen uns diesem #Schichtwechsel, haben bei uns feste Arbeitsplätze abgeschafft und setzen stattdessen auf Vertrauensarbeitszeit und #Vertrauensarbeitsort. Bei der Umsetzung setzen wir auf digitale Technologien, um am Puls der Zeit zu bleiben und allen Menschen eine Teilhabe am und durch ein digitales Leben zu ermöglichen.

Microsoft auf der CeBIT 2017

#DigitalesWirtschaftswunder – Mit Vielfalt nach vorne“ ist das Motto unseres CeBIT-Auftritts in 2017. Wir setzen dazu auf die Vielfalt an Microsoft Partnern, die Vielfalt an Angeboten und Lösungen sowie auf die Vielfalt an Unternehmen.

Wir setzen auf schnelle und flexible digitale Infrastrukturen, mit denen Unternehmen jeder Größe und aus jeder Branche die steigende Komplexität der globalisierten Welt managen, Ressourcen effizienter nutzen, Innovationen schneller auf den Markt bringen, Kunden besser bedienen und neue Geschäftsmodelle erfolgreich umsetzen können.

Mit unseren Cloud-Angeboten, auch und gerade aus deutschen Rechenzentren, bieten wir Unternehmen – vom Start-up über KMUs bis zum Global Player – den direkten und mobilen Zugang zu skalierbaren Anwendungen angepasst an die Bedürfnisse des Unternehmens.

Und wir setzen auf ein sehr vielfältiges Ökosystem mit unseren allein in Deutschland mehr als 31.500 Partnern. Sie unterstützen jedes Unternehmen individuell und maßgeschneidert bei der digitalen Transformation. Gemeinsam mit unseren Partnern treiben wir die Digitalisierung der Unternehmen voran – ausgerichtet an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden.

Gemeinsam mit rund 40 Partnerunternehmen präsentieren wir Microsoft vom 20. bis 24. März auf der CeBIT 2017 in Hannover Beispiele für den Weg in die digitale Transformation. Die Plattformen und Lösungen rund um das Thema Kollaboration mit Microsoft SharePoint finden sich in Halle 3. Kundenbindung und Ressourcenplanung mit Microsoft Dynamics wird in Halle 5 präsentiert. Der Bereich Unified Communication mit Skype for Business ist in Halle 12 vertreten.

Wir sehen uns also ganz sicher in Hannover!

 

Ein Beitrag von Gregor Bieler

Gregor Bieler verantwortet seit dem 1. Oktober 2016 als General Manager das Mittelstands- und Partnergeschäft bei Microsoft Deutschland und ist Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor leitete er als General Manager die Consumer Channel Group bei Microsoft Deutschland. Er ist fest davon überzeugt, dass die digitale Transformation die Chance für klein und mittelständische Unternehmen ist. Da Industrie nur Innovation, keine Tradition respektiert. Er ermutigt alle offen für Veränderungen zu sein und rät: Wer was ändern will, muss was anders machen. Gregor Bieler, General Manager für das Mittelstands- und Partnergeschäft