Windows Home Server Teil 3 - Benutzer, Sicherung und Clients

Der nächste Schritt bei der Homeserver-Einrichtung sind die Benutzerkonten. Dabei sollte man sich die Grenzen des Windows Home Server bewusst machen: 10 Client-Rechner, 10 Benutzer. Wichtig ist dabei, dass das keine 1:1-Zuordnung ist. Ich selbst habe z.B. mehr als einen PC, und auch auf mehreren Firmenrechnern habe ich die Home Server Software installiert, sie zählen also in das 10-Rechner-Limit, aber verwenden nur einen Benutzer. Ebenso kann man Benutzer ohne Rechner erstellen, um zum Beispiel Oma, Opa und Bruder über den Home Server Remotezugriff die Möglichkeit zu geben, auf die letzten Kinderfotos zuzugreifen. 

HSBenutzerBenutzer werden in der Homeserver-Konsole unter "Benutzerkonten" angelegt. Dabei muss man neben Vor- und Nachname einen Anmeldenamen angeben. Dieser sollte dem Benutzernamen entsprechen, der auf dem Computer des Benutzers verwendet wird, sonst gibt es später Probleme beim einfachen Zugriff vom Client auf den Homeserver. Außerdem muss angegeben werden, ob Remotezugriff erwünscht ist. Nur Benutzer, die hier einen Haken haben können später über den Webbrowser remote auf den Homeserver zugreifen. Die oben angesprochenen Omas, Opas und Brüder müssen also Remotezugriff haben.

Als nächstes wird ein Kennwort vergeben. Standardmäßig wird für Benutzer ohne Remotezugriff ein Kennwort mit 5 Zeichen, für Benutzer mit Remotezugriff ein komplexes Kennwort (mindestens 3 aus Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Zahlen, Symbole) von 7 Zeichen verlangt. Für Benutzer ohne Remotezugriff kann man die Kennwortanforderungen unter den Einstellungen des Homeservers anpassen, Benutzer mit Remotezugriff müssen immer ein komplexes Kennwort haben.

Schließlich gibt man noch an, auf welche freigegebenen Ordner ein Benutzer Zugriff bekommen soll und ob er da nur Lese- oder auch Schreibzugriff hat. Im Hintergrund legt Home Server für jeden freigegebenen Ordner zwei Gruppen an, die er automatisch verwaltet.

HSSicherung Bevor man die Clients installiert sollte man einmal in die Sicherungseinstellungen schauen (Einstellungen-Sicherung). Insbesondere den Zeitraum, wo gesichert wird sollte angepasst werden, denn hierzulande lässt man PCs ja nachts normalerweise nicht laufen. Ich habe das so eingestellt, dass nach der typischen Hausaufgabenzeit gesichert wird.

Jetzt geht es an die Clientinstallation. Die kann von der mitgelieferten CD oder aus dem freigegebenen Ordner erfolgen. Ich empfehle, den freigegebenen Ordner zu verwenden, da man hier immer die neueste Software vorliegen hat und außerdem beim Versuch der Installation schon mal die Namensauflösung testen kann.

Man geht also auf der Clientmaschine Start->Ausführen (unter Windows Vista auf Start und verwendet dann das "Suche Ausführen" Feld) und gibt \\servername ein, wobei servername der Name des Home Servers ist. Im optimalen Fall erscheint dann ein Fenster mit den freigegebenen Ordnern des Home Servers. Bekommt man stattdessen einen Kennwort-Prompt, so ist das Homeserver-Kennwort des Benutzers einzugeben. Kommt jedoch nach einer Weile eine Fehlermeldung, dass der Server nicht gefunden wurde, dann muss in die Datei c:\windows\system32\drivers\etc\hosts des Clientcomputers ein Eintrag erstellt werden, der die IP-Adresse und den Namen des Homeservers enthält. Danach sollte der Zugriff über die freigegebenen Ordner funktionieren.

Im Ordner \\servername\Software\Home Server Connector Software findet man die benötigte Software. Unter Windows XP kann man hier einfach setup.exe ausführen. Unter Windows Vista muss ggf. der Inhalt des gesamten Ordners erst mal auf die lokale Festplatte kopiert werden. Dann führt man setup.exe aus. Beides muss unter einem Benutzer mit administrativen Rechten geschehen. Man benötigt das Administrator-Kennwort des Home Servers.

HomeserverSetup1 Bei der Installation wird der Home Server gesucht, der Computer beim Home Server eingetragen und die Home Server Clientsoftware in den Autostart eingetragen. Bekommt man auf dem dritten Bildschirm des Assistenten einen Fehler, dass der Home Server nicht gefunden werden kann (obwohl er im ersten Schritt gefunden wurde), dann stimmt die Namensauflösung nicht und es muss wie oben angegeben ein Eintrag in der hosts-Datei erstellt werden.

Nach der Installation des Clients sollte man 2 Dinge tun: Zum Ersten sollte man, wenn das Kennwort auf Client und Server nicht dasselbe sind (wenn also beim Aufruf von \\servername eine Kennworteingabe notwendig war) das Kennwort synchronisieren. Das geht mit einem Rechtsklick auf das Home Server Icon-Kennwort synchronisieren.

HomeserverSicherung Zum Zweiten sollte man gleich eine Komplettsicherung starten. Die erste Sicherung dauert lange, meist mehrere bis viele Stunden, da hier alles gesichert werden muss (es sei den, dieselben Dateien wurden schon von einem anderen Client gesichert - Home Server erkennt das). Weitere Sicherungen gehen viel schneller, da dann nur noch Änderungen gesichert werden. Insbesondere ältere Rechner sind wegen der Festplatten- und Netzwerklast auch häufig während der Erstsicherung recht langsam.

Schließlich sollte man insbesondere bei Computern von Benutzern mit wenig IT-Kenntnissen den Haken bei "Benachrichtigungen zum Netzwerkstatus anzeigen" entfernen, da das diese Benutzer nur verwirrt.

Gruß,
Steffen