Mein Windows Home Server - Teil 1

Seitdem Computer aus unserem Wohnzimmer verdammt wurden betreibe ich zu Hause eine kleine Maschine als Medienserver. Aufgabe dieses Rechners ist das Füttern der Roku Soundbridge in "unserem" Zimmer mit Musik, der XBOX 360 im Wohnzimmer mit Fotos, Musik und Videos, die Aufbewahrung aller digitalen Medien im Haushalt und schließlich die Synchronisierung meines Toshiba Gigabeat S60 MP3-Players. Am Anfang hatte ich dafür erst einen XP Media Center und dann ein Vista Ultimate auf einer Desktop-Maschine. Ein Blick auf meinen Stromverbrauch hat mich jedoch schnell eines Besseren belehrt. Da ich mangels Premiere-Kabel-Unterstützung Media Center ohnehin nicht mehr zum Fernsehen verwende (stattdessen habe ich einen Humax 9700C - mit grausam schlechtem EPG) wurde ein alter Laptop mit Vista von da an meine Medienzentrale (nur 13 Watt Stromverbrauch bei ausgeschaltetem Bildschirm!).

Doch auf dem ITForum habe ich mir Windows Home Server genauer angeschaut und beschlossen - das will ich haben. Windows Home Server ist eine spezielle Windows Server 2003 Version für den Heimgebrauch. Normalerweise wird er vorkonfiguriert mit Hardware, zum Beispiel von Medion, FSC oder HP geliefert. Doch für mich war klar - der kommt auf meinen Laptop.

Was bietet Homeserver:

  • Zentrale Verwaltung von Benutzern im Heimnetz. Dazu wird keine Windows-Domäne aufgebaut (somit kann auch ein Mitglied einer Firmendomäne an einem Homeserver-Netzwerk teilnehmen)
  • Zentrale Verwaltung von Daten - Musik, Fotos, Dokumente usw. Der Homeserver zeigt immer nur eine Datenplatte 8und eine Systemplatte) an. Die Datenplatte des Servers kann sehr einfach durch Anstecken weiterer Festplatten z.B. per USB erweitert werden. Homeserver verwaltet die Datenpartition automatisch über mehrere physische Platten und ermöglicht es auch, wichtige Daten (z.B. die Hochzeitsfotos) redundant auf mehreren Platten abzulegen.
  • Zentrale und vollautomatische Datensicherung aller Client-PCs. Dabei geht er sehr platzsparend vor. Home Server Backup arbeitet auf Clusterebene. Über jeden Cluster wird ein Hash gebildet und gespeichert. Doppelte Cluster (z.B. von Windows-Dateien, die auf allen Clients vorhanden sind) werden nur einmal gespeichert. Und nach einem initialen Vollbackup werden nur geänderte Cluster gesichert.
  • Remotezugriff. Auf Wunsch erhält jeder Homeserverbenutzer automatisch eine eigene Domäne servername.homeserver.com und ein SSL-Zertifikat (von GoDaddy, erst seit dem November-Update) auf diese Domäne. Dafür richtet Homeserver eine Website ein, mit der man Remote (wie ich hier vom Flughafen) auf seine Daten zugreifen kann, incl. Suche (per Windows Desktop Search) und RDP-Zugriff auf die Home Server Konsole und (wenn zugelassen) auf die Clients. Der Remotezugriff kann pro Benutzerkonto aktiviert werden und erwartet dann ein starkes Kennwort für den Benutzer.
  • Addins, dazu später mehr
  • Einfache Verwaltung unter einer Konsole. Sie ermöglicht die gesamte Verwaltung des Homeservers an einer Stelle. Hier meine Home Server Konsole, remote via RDP:

Homeserver2

Im nächsten Teil schreibe ich mehr zur Home Server Installation.

Gruß,
Steffen