Neue Lizenzierung für SQL 2005 und virtuelle Maschinen

Als Techniker beschäftige ich mich ja eigentlich selten mit Lizenzfragen, aber dieses Announcement geht auf Fragen ein, die mir immer wieder gestellt werden.

Das Wichtigste in Kürze (ohne Garantie der juristischen Korrektheit):

  • Es müssen nur noch ausgeführte virtuelle Maschinen (VMs) lizenziert werden. Lediglich gespeicherte VMs müssen nicht extra lizenziert werden
  • Prozessorlizenzen für SQL Server (und BizTalk) müssen pro virtuell zugreifbarem Prozessor, nicht mehr pro physikalisch vorhandenem Prozessor erworben werden. Das bedeutet z.B. dass man bei 2 laufenden virtuellen Maschinen mit SQL Server (die jeweils einen virtuellen Prozessor sehen) nur noch 2 Prozessorlizenzen braucht, auch wenn das ganze auf einer 4-Prozessor-Maschine ausgeführt wird.
  • Unabhängig vom Lizenzmodell kann man bei SQL Server 2005 beliebig viele Instanzen auf einer (vollständig lizenzierten!) Maschine ausführen. Das war bei Server/CAL Lizenzierung bisher nur in der Enterprise Edition so.

Unabhängig davon gelten 2 wichtige Punkte immer noch:

  1. Wenn der SQL Server Server/CAL lizenziert wird müssen CALs für alle Benutzer vorhanden sein, die über automatisierte Wege auf den Server zugreifen. Also auch, wenn der Datenzugriff über Web Services, Middleware, Backend-Prozesse, Virtualisierer oder sonst irgendwelche Wege erfolgt. Die Grenze ist dann erreicht, wenn Daten manuell (mit menschlichem Eingriff) weitergeleitet werden, z.B. per E-Mail
  2. Rein passive Server müssen bei Nutzung von Hochverfügbarkeitslösungen (Log Shipping, Clustering, Database Mirroring) nicht lizenziert werden, wenn sie maximal soviele Prozessoren haben wie der aktive Server. Das gilt auch nach einem Failover bis zu 30 Tage. Ein Server ist dann als passiver Server, wenn keine Abfragen gegen ihn ausgeführt werden.

Gruß,
Steffen