T-35: Meine Entwicklungsumgebung

Gastposting von Oliver Scheer , Developer Evangelist - Windows, Silverlight und UI-Technologien bei der Microsoft Deutschland GmbH.

35_0Nur noch 35 Tage bis zum Windows 7 Launch.

Heute beginnen wir mit den echten Entwicklerthemen rund um Windows 7. Das soll nicht heißen, dass es jetzt für alle Nicht-Entwickler langweilig wird. Ich möchte die Artikel so halten, dass sie mit einer Übersicht für alle beginnen und anschließend etwas (aber auch nur etwas) tiefer gehen. Vielleicht bekommt ja der eine oder andere Nicht-Entwickler Spaß am Entwickeln ;)

Was benötigt man denn eigentlich als Entwickler?

Der „echte“ Entwickler braucht dazu eigentlich nur den Text-Editor und einen Compiler. Allerdings ist das so unkomfortabel wie mit einem Tretboot nach Asien zu fahren.

Für komfortable, effiziente, stabile und zuverlässige Softwareentwicklung empfiehlt sich daher eine Entwicklungsumgebung, die den Entwickler dabei unterstützt, gute Software zu entwickeln. Neben der reinen Entwicklung benötigt man dazu auch einige Helfer, die bei Dingen wie Installation, Ressourcenverbrauch und Problembehandlung helfen. Ich bezeichne meine Entwicklungsumgebung immer als eine Art Werkstatt, in der ich meine Werkzeuge hege und pflege.

In der heutigen und den folgenden Einträgen stelle ich meine Werkzeuge vor. Eine Garantie auf Vollständigkeit gebe ich aber definitiv nicht, denn jeder Entwickler hat immer noch das eine oder andere Spezialwerkzeug in seiner Werkstatt.

Das Hauptwerkzeug: Die integrierte Entwicklungsumgebung – Visual Studio

Egal was man für Windows entwickeln möchte, mit Visual Studio hat man definitiv das richtige Grundwerkzeug. Mit Visual Studio kann ich jede Art von Windows-Anwendung erstellen: Desktop- oder Web-Anwendungen, Dienste, Treiber, Klassenbibliotheken, Datenbanken und noch viele mehr.

Visual Studio gibt es in unterschiedlichen Varianten von kostenfrei für jeden bis hin zur großen Application Lifecycle Management-Umgebung für hochprofessionelle Unternehmenslösungen.

Eine ausführliche Übersicht zu den einzelnen Visual Studio-Versionen finden Sie hier.

Für jeden der erst einmal einfach anfangen möchte oder die kleinen Tutorials hier nachvollziehen möchte, sind die Express-Versionen von Visual Studio genau das Richtige. Sie haben den gleichen Basisumfang wie die anderen Varianten, sind aber auf bestimmte Bereiche zugeschnitten. Zum Download gibt es die einzelnen Express-Versionen hier.

Visual Web Developer 2008 Express Edition
Für jeden der Webseiten und Silverlight-Anwendungen erstellen möchte. Darin enthalten sind bereits Vorlagen für diverse Formen von Projekten. Jeweils in der Sprache C# und Visual Basic .NET

Visual C# 2008 Express Edition
Für Freunde von C#. Damit lassen sich Desktopanwendungen in klassischer Form (Windows Forms), aber auch mit der relativ neuen Windows Presentation Foundation erstellen

Visual Basic 2008 Express Edition
Wer gerne mit Visual Basic oder Visual Basic for Applications arbeitet, ist mit dieser Version bestens beraten

Visual C++ 2008 Express Edition
Wer die Sprache C++ verwenden möchte, darf dies mit Visual C++ Express Edition tun.

SQL Server 2008 Express Edition

Wer dazu auch noch eine Hochleistungsdatenbank benötigt, die ebenfalls kostenfrei ist, wird um die SQL Server 2008 Express Edition nicht herumkommen.

Bei allen Varianten steht Benutzern ein uneingeschränkter Funktionsumfang zur Verfügung.

Entwickeln mit oder ohne.NET Framework

Das .NET Framework ist Microsofts umfassendes und konsistentes Programmiermodel für die Erstellung von Software jeglicher Art. Es bietet diverse Technologien unter einem Programmiermodell an, für beispielsweise Dienste, Desktopanwendungen, Anwendungen für mobile Geräte, Xbox, Datenbankanwendungen, Webanwendungen und viele weitere.

Das Framework kapselt tieftechnische und manchmal sehr komplexe Technologien und stellt eine geschützte und kontrollierbare Laufzeitumgebung zur Verfügung. Als Beispiel soll hier die automatische Speicherverwaltung dienen, die dafür sorgt, dass man sich nicht mehr selbst über das Allokieren und Freigeben von Speicher kümmern muss.

Wer jedoch gerne die maximalste Kontrolle, aber auch mehr Aufwand, haben möchte, kann dies natürlich auch weiterhin mit nativen Anwendungen tun.

Um nun die neuen Funktionen von Windows 7 nutzen zu können, hat man folgende Möglichkeiten:

  1. Direktes Ansprechen der neuen Features über die nativen Schnittstellen des Systems, dies geht sofort mithilfe des Windows 7 SDKs. Über dieses wird hier in den nächsten Tagen berichtet.
  2. Zugriff über das .NET Framework 4
    Dieses steht leider noch nicht zur Verfügung, wird aber ebenfalls in Kürze erscheinen.
  3. Zugriff über das .NET Framework 3.5 zuzüglich des Windows API Code Packs
    Dieses Code Pack bietet eine unverbindliche Vorschau auf das, was mit .NET 4 kommen wird. Dieses Code Pack ist kostenfrei erhältlich. Einen tieferen Einblick gibt es ebenfalls in einigen Tagen.

Welche weiteren Werkzeuge stehen mit Windows 7 direkt zur Verfügung?

Internet Informationsdienste (IIS)

Es ist vielleicht nicht ganz richtig, über den IIS als ein Werkzeug zu sprechen, dennoch gehört er für viele Webentwickler ihrem Werkzeugkasten. IIS ist in Windows 7 enthalten, muss allerdings explizit über die Systemsteuerung nachinstalliert werden, da er nicht in jedem Szenario (z.B. Endbenutzer) benötigt wird.

Microsoft Message Queue Server (MSMQ)

Der MSMQ ist ein Dienst, der in der Regel auf Servern als Middleware-Bereitstellungsdienst verwendet wird, um Anwendungen, die asynchron mit verschiedenen Quellen, die nicht jederzeit verfügbar, d.h. offline sind, zu kommunizieren. MSMQ bietet gesicherte Nachrichtenzustellung und effizientes Weiterleiten von Daten, basierend auf Prioritäten. Dies ist besonders hilfreich in Hochverfügbarkeits- oder Hochleistungssystemen, die auf mehrere Anwendungen und Server verteilt sind.

Link: https://technet.microsoft.com/en-us/library/cc723250.aspx

Weitere Werkzeuge folgen in den nächsten Tagen

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