Windows 7 in Europa mit Internet Explorer

Da die Bündelung des Internet Explorers mit Windows Grundlage eines laufenden Missbrauchsverfahren der EU-Kommission ist, entschied Microsoft im Juni aus Rücksicht auf europäisches Wettbewerbsrecht, Windows 7 in Europa nur in einer “E”-Edition ohne Internet Explorer auf den Markt zu bringen.

Diese Entscheidung wurde jedoch von der EU-Kommission kritisiert. Im Juli unterbreitete Microsoft deshalb als Lösung den Vorschlag, Anwender mit dem Einblenden eines 'ballot screens' auf die Möglichkeit der Installation von alternativen Webbrowsern nach der Installation von Windows hinzuweisen.

ballot

Was bedeutet das im Detail? Georg hatte auf windowsblog.at die Eckpunkte unseres Vorschlags übersetzt:

  • Auswahlbildschirm, mit dem der Anwender einen oder mehrere Lieblingsbrowser auswählen kann.
  • Die Links verweisen auf den Installer des Browsers auf der jeweilige Herstellerseite.
  • Der Internet Explorer kann deaktiviert werden (die APIs/Systemdateien bleiben erhalten).
  • Microsoft wird keine “Installiere den Super-IE jetzt” Links in Anwendungen platzieren und auch keine Icons,… ebenso wird kein Microsoft Browser über Windows Update angeboten, wenn der IE deaktiviert ist (davon ausgenommen sind APIs und Systemdateien).
  • Der Auswahlbildschirm kommt auch für XP und Vista über Windows Update, das heißt auch bestehende Benutzer sehen den Auswahlschirm (sofern sie das Update einspielen,…). Windows 7 wird den Auswahlschirm bereits integriert haben, so sich das zeitlich noch für GA ausgeht, sonst auch über Update. Firmen haben wie üblich die Möglichkeit, dieses Update zu blocken.
  • Das Auswahlbildschirm-Update über Windows Update hat den selben Wichtigkeitslevel wie der IE für das jeweilige Betriebssystem. Also “Important” für Vista/W7 und “High Priority” für XP.
  • Die Reihung der Browser erfolgt nach dem Marktanteil. Die Liste erfolgt horizontal, um hier keinen Browser (weil er “oben” steht) wichtiger zu machen. Die Top 5 sollen auch bei kleiner Auflösung voll sichtbar sein.
  • Maximal 10 Browser.
  • Mindestens 0.5% Marktanteil in Europa um in die Liste zu kommen.
  • Für die Messung des Marktanteils müssen sich die Kommission und Microsoft noch einigen.
  • Nur ein Browser pro Hersteller. Des weiteren keine weiteren IE-basierten Browser (glaube Maxthon z.B. so einer).

Nachdem die EU-Kommission diesen Vorschlag positiv aufnahm, ändern wir jetzt unsere Entscheidung aus dem Juni. Die “E”-Edition  wird eingestampft. Weltweit kann nun Windows 7 in der gleichen Version ausgeliefert werden. Damit ermöglicht Microsoft Anwendern in Europa auch die Möglichkeit eines direkten Upgrades von Windows Vista SP1 und höher, was mit der “E”-Edition nicht möglich gewesen wäre.

Alle Kunden, die im Rahmen des Windows 7 Vorverkaufangebots schon einen Gutschein für eine “E”-Edition erworben haben, bekommen stattdessen die normale Windows 7 Vollversion geliefert.