Aero Glass Remoting für Gastsysteme mit Windows 7 in Hyper-V und Virtual PC

Ein Kollege fragte mich heute, warum er denn für seine Virtuelle Maschine (VM) keinen Aero Glass-Desktop bekomme. In der VM läuft Windows 7, die Grafikkarte des Host-Systems ist Aero-fähig und auf 32bit Farbtiefe eingestellt, und der Host ist Windows Server 2008 R2 und verfügt demzufolge über den RDP v7-Client. Damit sind alle Voraussetzung für Areo Glass-Remoting erfüllt. Wirklich alle Voraussetzungen? Nein – eine kleine Voraussetzung hört nicht auf, den Römern Wiederstand zu … ähm … also Sie wissen, was ich meine …

Ein Blick auf zwei Grafiken, die ich mir vom MSDN-Blog ‘Virtual Varia’ ausgeliehen habe, erklärt, wo das Problem liegt. Erster Fall: Windows Virtual PC:

Windows Virtual PC

Die Verbindung erfolgt nicht über eine RDP-Verbindung, sondern direkt über Windows Virtual PC. Trotzdem baut Windows Virtual PC über den VPCBus eine RDP-Verbindung zum Gastsystem auf, sobald dieses gestartet ist. Und da eine RDP-Verbindung vorliegt, funktioniert auch Aero Glass-Remoting.

Nun das Gleiche mit Hyper-V:

Hyper-V

Wiederum wird nicht RDP, sonder VMConnect benutzt, also z.B. ein Doppelklick auf das Gastsystem im Hyper-V Manager. Hyper-V benutzt jedoch intern keine RDP-Verbindung, sondern kommuniziert direkt mit dem synthetischen Video-Treiber im Gastsystem. Daher steht bei einer VMConnect-Verbindung kein Aero Glass-Remoting zur Verfügung.

Ist das schlimm? Nun, Aero Glass-Remoting ist eine Funktion, die typischerweise für Hosted Desktops interessant ist. Benutzer werden sich aber nicht über VMConnect zu diesen Hosted Desktops verbinden, sondern über RDP. Und dann ist natürlich Aero Glass-Remoting genauso verfügbar wie Multi Monitor-Unterstützung, bi-direktionale Audio-Umleitung, Desktop Composition und all die anderen neuen Funktionen von RDP v7.

Mit freundlichen Grüßen!

 

Ralf M. Schnell