Installation und Konfiguration von Windows Server Virtualization

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Der Release-Kandidat von Windows Server 2008 ist seit einigen Tagen verfügbar, und mit ihm das Preview von Windows Server Virtualization (WSV). Wie aber installiert man die Virtualisierungs-Rolle?

1) Hardware

Sie benötigen 64bit-Hardware, und zwar x64 (nicht Itanium). Außerdem müssen die Prozessoren die Hardware-Virtualisierung unterstützen. Dies ist z.B. ab Core2Duo oder ab Xeon 51xx/53xx der Fall. Es empfiehlt sich, das aktuellste BIOS zu installieren. Aktivieren Sie auf jeden Fall vor der Installation der Virtualisierungs-Rolle die Hardware-Virtualisierung im BIOS. Bei manchen Systemen muß außerdem die Funktion 'Execute Disable' ('XD') aktiviert sein.

 

2) Betriebssystem

Installieren Sie den englischen RC0 von Windows Server 2008, natürlich in der x64-Version. Achtung: Es muß wirklich die englische Version sein!!! Die deutsche Version mit englischen Einstellungen funktioniert nicht!!! Ich habe mein ISO-Image von https://www.microsoft.com/windowsserver2008/audsel.mspx heruntergeladen. Das richtige Image heißt '6001.16659.070916-1443_amd64fre_Server_en-us-KR1SXFRE_EN_DVD.iso'.

Sie können selbstverständlich die regionalen Einstellungen und das Tastatur-Layout auf 'German (Germany)' einstellen. Und: natürlich wird Windows Server Virtualization für alle Sprachen verfügbar sein; es handelt sich hier nur um eine Einschränkung für diesen Customer Technoloy Preview!

Achten Sie darauf, daß Sie auch alle notwendigen Treiber für Ihre Hardware in der jeweils aktuellsten Version installieren. Prüfen Sie für alle erkannten Geräte, ob der richtige Treiber oder nur ein generischer Treiber installiert wurde - bei Grafikkarten wird z.B. oft der 'Standard VGA'-Treiber installiert.

Falls für Ihre Hardware noch keine Windows Server 2008-Treiber verfügbar sind, können Sie es mit Vista-Treibern versuchen (z.B. für Notebooks eine gute Option). Vista-Treiber können Sie in der Regel nicht über die setup.exe installieren, es funktioniert aber meistens über den Device Manager.

 

3) Virtualisierungs-Rollenpaket

Nun müssen Sie das Rollenpaket für Windows Server Virtualization installieren. Sie finden die beiden dafür benötigten Dateien in dem Ordner <system_partition>\windows\wsv.

WSV-Hotfixes

Installieren Sie zuerst die Datei Windows6.0-KB939854-x64.msu - dies ist das MMC-Snapin für die Virtualisierung. Die Installation ist selbsterklärend und endet (hoffentlich) so:

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Als nächstes installieren Sie die Datei Windows6.0-KB939853-x64.msu. Dies ist die eigentliche Server-Rolle für die Virtualisierung. Die Installation ist ein wenig umfangreicher, aber trotzdem selbsterklärend.

 

4) Server-Rolle 'Windows Server Virtualization'

Öffnen Sie nun den Server Manager. Achtung: Falls der Server-Manager während der Installation des Rollenpakets offen war, wird die neue Rolle möglicherweise nicht angezeigt (bekannter Bug in RC0); in diesem Fall schließen Sie den Server Manager und starten ihn neu.

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Klicken Sie auf 'Add Roles' und dann auf 'Next'. Sie finden nun die neue Rolle in der Liste verfügbarer Rollen:

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Wählen Sie die neue Rolle aus und folgen Sie den Anweisungen, um Sie zu installieren. Bei der Konfiguration von Netzwerk-Anschlüssen für die Virtualisierung empfehle ich, keine Netzwerkkarte auszuwählen, sondern dies später bei der Konfiguration von virtuellen Netzwerken vorzunehmen:

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Am Ende der Installation werden Sie zu einem Neustart aufgefordert. Da in der RC0 der Server Manager manchmal beim Neustart nicht richtig beendet wird, empfiehlt es sich, ihn zuerst zu schließen und dann von Hand neu zu starten.

 

Nach dem Neustart öffnet sich nochmals der Server Manager (wenn er das nicht selbst tut, öffnen Sie ihn von Hand), und die Installation der Virtualisierung wird abgeschlossen. Währen des Neustarts wurde der Hypervisor installiert und aktiviert, nun wird die Virtualisierung des Host-Betriebssystems fertiggestellt:

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Das Ergebnis sollte dann so aussehen:

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5) Konfiguration der Virtualisierung

Nun können Sie die MMC für die Virtualisierung starten. Sie finden sie unter 'Administrative Tools':

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Klicken Sie zunächst auf 'Virtualization Settings'. Konfigurieren Sie die Pfade zum Abspeichern von Gastsystemen und VHDs. Falls Sie beim Erstellen eines Gastsystems nichts anderes angeben, werden diese Pfade verwendet.

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Nun können Sie noch im 'Virtual Network Manager' interne und externe Netzwerke konfigurieren:

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Das war's! Nun sollte die Virtualisierung problemlos funktionieren - viel Spaß beim Testen wünscht Ihnen

 

 

Ralf M. Schnell