Open Data Portal Berlin - Chapeau!

Berlin hat letzte Woche das erste Open Data Portal einer großen deutschen Kommune unter https://daten.berlin.de/ online gestellt. Abgesehen von der gelungenen Umsetzung des Portals und den ersten Sätzen offener Daten finde ich ein paar weitere Aspekte bemerkenswert:

  • Berlin mag ja arm und sexy sein und die ein oder andere rote Laterne führen, es kann aber auch innovative und richtungsweisende Impulse setzen. 
  • Das Portal ist nicht mit heißer Nadel gestrickt, um Open Data und Open Government nur als Hype-Themen zu bedienen. Vielmehr basiert es auf einer sehr zukunftsweisenden Architektur, die durch das Fraunhofer FOKUS Institut beigesteuert wurde, außerdem wurde es im Vorfeld durch partizipative Bedarfsermittlungen und einen eigenen Apps-Wettbewerb strategisch vorbereitet.
  • Zustande kommen konnte dieses Portal durch eine fruchtbare, sehr informelle Zusammenarbeit von engagierten Einzelakteuren aus verschiedenen Stellen der Berliner Verwaltung, zivilgesellschaftlicher Gruppen, aus Wissenschaft und Unternehmen, die in der Lage waren, jenseits von Ressortdenken, unmittelbarer wirtschaftlichen Interessen, wissenschaftlicher Theoretik und politischer Couleur undogmatisch, vorurteilsfrei und pragmatisch zusammen zu arbeiten.
  • Verwaltungskomplexität ist offensichtlich keine geeignete Ausrede, um auch in kurzen Zeiträumen zu verwaltungsübergreifenden Lösungen zu kommen. Trotz einer Landesverwaltung unter einer Koalitionsregierung, 12 Bezirken und 95 Ortsteilen steht das Open Data Portal nun zur Verfügung. 

Wenn auch erst "beta", die Berliner Verwaltung hat ihre Open Data Hausaufgaben erstmal gemacht. Jetzt kommt's darauf an:  Was wird daraus gemacht, wer engagiert sich, wie erfüllt sich das Nutzenversprechen von Open Data in Berlin?  

Thomas Langkabel