Netzwerke für Dummies – Teil 4 (SMB)

Im heutigen Beitrag konzentrieren wir uns auf das letzte von den drei fettgedruckten Protokollen in der Anwendungsschicht: SMB. Die vorherigen Teile der Einstiegsserie Netzwerke für Dummies haben sich bereits mit dem Domain Name System (DNS) und dem Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) befasst.

1 Application

 

SMB

Der Server Message Block (SMB) ist eine Methode, mit der Anwendungen von Clients auf Dateien im gegebenen Rechnernetzwerk zugreifen (d.h. lesen, erstellen, schreiben, bearbeiten etc.), und Druck- und andere Server-Dienste im Netzwerk anfragen können; der Server gibt die erfragten Dienste entsprechend frei.

1 SMB 2

Anhand des Diagramms sieht man das Request-Response (Anfrage-Antwort) Prinzip des SMB-Kommunikationsprotokoll sehr deutlich: Ein SMB Client stellt eine Anfrage in das Netzwerk und der entsprechende SMB Server reagiert auf die Anfrage, typischerweise mit einer Freigabe der erfragten Datei oder des gewünschten Dienstes.

 

OpLock

Das stupide Client-wünscht-sich-was-und-Server-erlässt Prinzip ist jedoch im Falle einer OpLock (Opportunistic Locking) außer Kraft gesetzt. Unter OpLock versteht man zunächst, dass ein Client (sagen wir: Client A) zu einem gegebenen Zeitpunkt als Einziger eine bestimmte Datei (also wie immer in der Informatik: HelloWorld.docx) bearbeiten und darüber hinaus die Veränderungen bei sich lokal temporär speichern will (“caching”). Dieser OpLock wird vom Server gewährleistet, sodass Client A sich auf HelloWorld.docx austoben kann und die Veränderungen zunächst bei sich auf seinem Computer speichert.

In der Zwischenzeit kommt Client B daher und will ebenfalls auf HelloWorld.docx zugreifen. Der Server schickt daraufhin ein OpLock Break an Client A: Client A möge doch bitte aufhören, weiter HelloWorld.docx zu bearbeiten, und die zwischengespeicherten Änderungen dem Server zuspielen. Sobald dies geschieht, sendet der Server dem Client B die Zugangsrechte zu HelloWorld.docx zu.

1 SMB 3

Dies und jenes zu SMB

Generell wird der SMB für die fetten Dateien benutzt. SMB hat auch viele Inkarnationen erlebt, und für den Windows Server 2012 gibt es auch den SMB 3.0 – der enthält viele wichtige Erweiterungen für verbesserte Leistung, wie zum Beispiel SMB Direct Protocol und SMB Multichannel (siehe TechNet-Artikel vom SMB 3.0 Team höchstpersönlich).

Transport

Im nächsten Blogeintrag beschäftigen wir uns mit der vierten Schicht des OSI-Modells, der Transportschicht.

5 Transport