Virtual Server 2005 R2 SP1 - die Zweite...

Ein paar Ergänzungen, Hinweise und Anmerkungen...

Die Startseite für den Virtual Server 2005 R2 SP1 findet sich ja hier. Dort gibt es auch einen Downloadbereich, der natürlich auch den Download zu der Installationsdatei bietet. Als Sprache wird da aber nur Englisch angeboten, bevor es direkt zur Registrierung geht. Der Link in meinem Artikel zur Verfügbarkeit dagegen zeigt direkt auf den Download der deutschen Version, der dann natürlich auch zur Registrierung führt...

Anscheinend sucht der eine oder andere "vergeblich" die "VM Additions" für Linux. Wie immer führt der Weg dahin über connect.microsoft.com. Dort sind im Moment die Additions in der Version 1.2 vom 27.3.2007 verfügbar.
Wenn es eine neuere Version geben wird, wird sie ebenfalls dort zu finden sein.

Oft wird übersehen, dass der Zugriff auf die Connect Seiten nur nach Anmeldung mit einer Windows Live ID funktioniert und man sich für alle "Beteiligungen" immer erst registrieren muss. Bei Betas kommt dann meistens noch ein Approval Prozess - hier aber nicht.

64-Bit - was heißt das, was geht, was geht nicht...

Es gibt vom Virtual Server 2005 R2 (SP1) eine 32-Bit Version und eine 64-Bit (x64) Version. Das betrifft das Betriebssystem auf dem Host, auf dem dann die virtualisierten Gäste laufen.

32-Bit bedeutet maximal 4GB adressierbaren Speicher (wenn man mal die Enterprise Edition, oder höher, mit PAE außer acht lässt), praktisch also nur irgendwo zwischen 2,8GB und 3,6GB - je nach Hardware. Mit PAE kann natürlich mehr Speicher adressiert werden. Das Verfahren gleicht dem alten EMS Speicher unter DOS (wer erinnert sich da noch?) - also einem bereichsweise einblenden des erweiterten Speicher in den regulären Adressraum. Normalerweise immer noch schneller als Festplattenzugriff, für die Virtualisierung aber nur begrenzt sinnvoll. Was trotzdem bleibt, ist der begrenzte Pool an Systemressourcen, der auch für VMs benötigt wird. Selbst wenn noch Speicher da wäre bekommt man dann unter Umständen die Meldung, dass akuter Speichermangel herrscht.

64-Bit (x64 - ia64/Itanium bleibt außen vor) bedeutet dagegen die lineare Addressierung des vorhandenen Speichers. Auch der Systempool ist immens erweitert worden, stellt also heute keine reale Begrenzung mehr dar. Virtual Server arbeitet daher sehr viel effizienter und leistungsfähiger.

Hierzu ein real getestetes Beispiel: Auf einer Unisys ES7000 mit 64 logischen Prozessoren und 256GB Ram wurden 508 virtuelle Maschinen gleichzeitig gestartet und liefen "vernünftig" - soll heißen, dass sie eine gute Reaktion zeigten, aber natürlich nicht alle unter Last standen. Ist so etwas realistisch für die Produktion? Ich würde sagen eher nein, da alleine das Starten der vielen VMs Stunden dauert, man also eher nicht darüber nachdenken möchte so einen Server mal booten zu müssen. Andererseits ist das eine "Datacenter" Maschine, die nur für geplante Wartung neu startet und mit hoher Wahrscheinlichkeit (wäre zumindest meinen Empfehlung) im Cluster läuft.
Aber man sieht zumindest, das einerseits erheblich mehr geht als mit einer VMWare Lösung (man verzeihe mir ausnahmsweise den Vergleich, weil ich so etwas sonst immer versuche zu vermeiden), die heute ein hartes Limit bei 128 VMs hat, und andererseits - gerade im Cluster - noch viel Luft nach oben da ist, falls z.B. mal mehr Ressourcen (VMs) als geplant auf eine Maschine verschoben werden müssen.

Trotz der 64-Bit Version des Virtual Servers wird weiterhin "nur" eine 32-Bit Hardware emuliert. Das Hardware Modell der VM ist also zwischen der 32-Bit Version und der 64-Bit Version absolut identisch. VMs können daher ohne Einschränkungen in beide Richtungen verschoben werden.

Mit der Windows Virtualisierung unter dem Windows Server 2008 gibt es aber die Möglichkeit auch 64-Bit Gastsysteme zu installieren. Zusätzlich gibt es weitere Möglichkeiten, wie z.B. die Multi-Prozessor Unterstützung in der VM oder das "memory overcommit". Einher damit geht zwar die Möglichkeit eine heutige VM unter dem Virtual Server 2005 R2 SP1 in Richtung Windows Virtualisierung zu migrieren, aber nicht mehr zurück.

Ich hoffe, das macht manches klarer. Ansonsten gibt es ja wie immer die Möglichkeit zu kommentieren...