Windows 8: Fast Boot Performance

Fast Boot Performance

Mein Top-1 Windows 8 Feature

Meine erste Erfahrung mit Windows 8 nach der Installation war der sehr schnelle Bootvorgang und das auf meiner „alten“ Hardware.

Der Bootvorgang bei Windows 7 war ja auch schon extrem beschleunigt worden, sodass ich dachte, das würde gar nicht mehr schneller gehen. Doch bei Windows 8 wurde
das Hochfahren noch einmal erheblich schneller! Das dafür verantwortliche Feature heißt „Fast Boot“ und wie der Name schon sagt, ist es genau das:

Es ist SCHNELL!

Das ist besonders erstaunlich, da der Bootvorgang ja auch komplexer geworden ist durch Features wie: “Secure Boot”, “Trusted Boot” und “Measured Boot”. Wie
funktioniert der „Fast Boot?“

Startup Performance (Fast Boot)

In aktuellen Microsoft ® Windows-Versionen wurden als empfohlene Alternative zu einem vollständigen Herunterfahren und Starten des Computers „Sleep“ und „Hibernate“ vorgeschlagen.
In der Regel ist der Computer dadurch schneller einsatzbereit als bei einem kompletten Kaltstart.

Viele Benutzer bevorzugen dennoch das vollständige Herunterfahren des Computers. Entweder, sie bevorzugen das Anlegen einer neuen User-Session bei jedem Neustart oder sie
befürchten kürzere Akku-Laufzeiten ihrer Computer durch den „Sleep Status“.

In Windows 8 wurde der Bootvorgang erheblich verbessert, um das Herunterfahren und das Starten zu beschleunigen. Diese Verbesserungen wirken sich ebenfalls auf die
Geschwindigkeit beim Start aus dem „Hibernate Status“ aus.

Herunterfahren des Computers bei Windows 7:

Wenn der Computer bei Windows 7 heruntergefahren wird, werden typischerweise folgende Schritte ausgeführt:

  1. Klick auf Herunterfahren
  2. Windows sendet „Broadcast Messages” an alle laufenden Applikationen, damit
    diese ihre Daten und Einstellungen sichern können. Die Applikationen können ein
    wenig  Extrazeit anfordern, falls sie mehr Zeit dazu benötigen.
  3. Windows schließt die „User Session” für jeden angemeldeten Benutzer.
  4. Windows sendet Messages an alle Windows Services, damit diese auf den
    Beginn des Herunterfahrens reagieren können und sich nach und nach beenden. Falls
    ein Service nicht reagiert, wird dieser von Windows beendet.
  5. Windows sendet „Broadcasts Messages” an Treiber, damit diese sich beenden.
  6. Windows schließt die „System Session” (auch bekannt als „Session 0”).
  7. Windows schreibt alle Daten aus dem Festplatten-Cache auf die Festplatte, um
    diese komplett zu sichern.
  8. Windows sendet ein Signal über die ACPI-Schnittstelle an das System, um den
    Computer auszuschalten.

Herunterfahren des Computers bei Windows 8 mit „Hybrid Shutdown“

Bei Windows 8 wurde das Vorgehen beim Herunterfahren geändert und zwar ab dem Zeitpunkt, nachdem die „User Session” geschlossen wurde. Anstatt die Windows Services zu
beenden und die „System Session“ zu schließen, werden diese in den „Hibernate Status“ versetzt. Dieses Vorgehen wird als „Hybrid Shutdown“ bezeichnet.

Die folgenden Schritte erläutern den Ablauf für den „Hybrid Shutdown“: 

  1. Klick auf Herunterfahren
  2. Windows sendet “Broadcast Messages” an alle laufenden Applikationen, damit
    diese ihre Daten und Einstellungen sichern können. Die Applikationen können ein
    wenig  Extrazeit anfordern, falls sie mehr Zeit dazu benötigen.
  3. Windows schließt die „User Session” für jeden angemeldeten Benutzer.
  4. Die „Windows Session (Session 0)“ wird in den „Hibernate Status“ versetzt.

Genaugenommen werden beim Herunterfahren alle Benutzer abgemeldet und danach der Computer in den „Hibernate Status“ versetzt.

Das Hochfahren ist nun erheblich schneller

Durch die oben genannten Verbesserungen wurde der Kaltstart von Windows 8 erheblich beschleunigt, denn das Fortsetzen der „System Session“
aus dem „Hibernate Status“ ist viel schneller als ein Kaltstart mit vollständiger Initialisierung des Systems.

Eine weitere Beschleunigung wird dadurch erreicht, dass beim Fortsetzsetzen aus dem „Hibernate Status“ das Verarbeiten der Datendatei auf
allen verfügbaren CPUs ausgeführt wird. Bei Windows 7 wurde die Datendatei nur auf einer CPU verarbeitet.

Die komplette Hardware wird weiterhin so behandelt, wie bei einem „vollständigen“ Kaltstart und alle Treiber werden vollständig
initialisiert. Dadurch wird die Hardware bei jedem Neustart in einen sauberen und leistungsfähigen Zustand versetzt.

Wie funktioniert das komplette Herunterfahren?

Falls Sie den Computer komplett herunterfahren möchten ohne den „Hybrid Shutdown“, dann kann die „Shutdown.exe“ verwendet werden.

Shutdown /s /t 0

Für die „Shutdown.exe” kann der optionale Parameter /hybrid verwendet werden, falls Sie die neue Methode zum Herunterfahren verwenden möchten.

Wie funktioniert der Neustart?

Bei einem Neustart soll das System normalerweise in einen komplett neuen Zustand versetzt werden, entweder weil neue Treiber installiert wurden
oder weil Windows selbst so verändert wurde, dass ein Neustart nötig ist.

Daher wird bei einem Neustart ein vollständiger Kaltstart vorgenommen, ohne den „Hibernate
Status“ der „Windows Session“. 

Falls jemand tiefer in das Thema „Fast Boot” einsteigen möchte, kann ich folgenden Artikel bei MSDN sehr empfehlen. Dies ist offizielle Dokumentation zu dem Thema
uns es werden alle Details genau beschrieben. Viel Spaß!

https://msdn.microsoft.com/en-us/windows/hardware/gg463386 

Oliver
Niehus, Microsoft