Verbinden und Vernetzen - Digitale Erste Hilfe für das Ehrenamt

Präambel

Das Ehrenamt ist ein deutsches Erfolgsmodell: Mehr als 23 Millionen Bundesbürger * engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden, Initiativen oder Kirchen. Sie bringen Kindern das Schwimmen bei, begleiten Sterbende oder verteilen Essen an Bedürftige. Freiwillige Helfer löschen Brände, unterstützen Flüchtlinge oder schützen die Umwelt. Selbst der Katastrophenschutz wird in Deutschland größtenteils von ehrenamtlichen Kräften gewährleistet - rund 80.000 freiwillige Helferinnen und Helfer stellen sich dieser Aufgabe allein im Technischen Hilfswerk (THW). Die meisten Ehrenamtlichen versammelt das Deutsche Rote Kreuz mit mehr als 400.000 freiwilligen Helfern, die sich neben ihrem Beruf, dem Studium oder der Schule für Menschen in Not engagieren.

Allein diese Zahlen belegen: Die Anforderungen an das Informations-, Kommunikations- und Ressourcenmanagement sind bei vielen Vereinen und Hilfsorganisationen ebenso hoch wie bei großen Unternehmen. Doch die strukturellen Rahmenbedingungen sind es vielfach nicht. Viele Non-Profit-Organisationen (NPO) arbeiten aus Kostengründen mit veralteten Methoden und IT-Systemen. Die Helfer verlieren dadurch Zeit und Energie, die sie in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit sinnvoller verwenden könnten. Um seinen wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben auch in Zukunft gerecht zu werden, muss sich das Ehrenamt dringend professionalisieren - und digitalisieren.

Das Ehrenamt benötigt IT-Infrastrukturen am technologischen Puls der Zeit, wie sie in größeren Unternehmen längst Standard sind. Nur so können sich die Helfer wirklich aufs Helfen konzentrieren. Microsoft engagiert sich seit Jahren intensiv für das Ehrenamt – allein im vergangenen Jahr haben wir Technologie im Wert von rund 53 Millionen Euro an knapp 8.000 gemeinnützige Organisationen gespendet, mit dem SoCura Rahmenvertrag haben wir digitales Ehrenamt für Millionen möglich gemacht. Gemeinsam können wir so verbinden und vernetzten.

I. Digitalisierung macht Helfen attraktiver

Durch den Einsatz digitaler Technologien können Organisationen vor allem auch jüngere Menschen gewinnen und an sich binden.

Gerade jüngere Menschen lassen sich leichter für ein Ehrenamt gewinnen, wenn sie professionelle Infrastrukturen und moderne Technologien nutzen können. Das ist wichtig, denn freiwillige Helfer sind zwar in allen Bevölkerungsgruppen vertreten, in den jüngeren Generationen jedoch vergleichsweise unterrepräsentiert. Auch wird es zunehmend schwieriger, jüngere Menschen langfristig an ein Ehrenamt zu binden. Durch den intelligenten Einsatz von Internet und Social Media können Organsationen hier gezielt gegensteuern. Selbst kleinere Vereine können mit vergleichsweise geringen Mitteln große Zielgruppen erreichen und mobilisieren.

II. Digitalisierung lässt Helfer besser zusammenarbeiten

Die Cloud in Kombination mit intelligenten mobilen Endgeräten ermöglicht neue Formen der vernetzten und ortsunabhängigen Zusammenarbeit.

Digitale Technologien sorgen ganz konkret dafür, dass Helfer besser zusammen arbeiten. In Kombination mit intelligenten mobilen Endgeräten ermöglicht die Cloud neue Formen der vernetzten, ortsunabhängigen Zusammenarbeit. Alle Informationen, die zur Bewältigung der ehrenamtlichen Aufgaben benötigt werden, können überall und jederzeit verfügbar gemacht werden. Das ist besonders wichtig, weil ein Großteil der freiwilligen Arbeit neben dem Job, der Schule oder dem Studium, von unterwegs oder von zu Hause aus erledigt wird.

III. Digitalisierung schafft Freiräume für mehr Engagement

Digitale Technologien ermöglichen flexible Arbeitsmodelle, die den Mitarbeitern mehr Raum für ehrenamtliche Tätigkeiten lassen.

Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht dem Ehrenamt neuen Freiraum - weil der Einsatz moderner Technologien eine Flexibilisierung der Arbeitswelt voran treibt und dadurch auch Berufstätigen mehr Gelegenheiten für ein Engagement schafft.

IV. Die Digitalisierung macht Hilfe produktiver

Digitale Technologien sorgen dafür, dass Hilfe schnell und effizient genau da ankommt, wo sie gerade gebraucht wird.

Cloud-Lösungen binden keine unnötigen Kräfte für die IT-Administration und sind dennoch so flexibel skalierbar, dass sie mit den Aufgaben einer Organisation mitwachsen. Und das, ohne den eng gesteckten Kostenrahmen der NPOs zu sprengen.

Einen günstigen und dennoch hocheffizienten Zugang zu entsprechenden Technologien hat Microsoft den mehr als drei Millionen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern der kirchlichen Wohlfahrt in Deutschland bereits eröffnet. Zusammen mit Cancom und der SoCura GmbH, dem IT-Dienstleistungsunternehmen der Malteser in Deutschland, wurde ein offener Rahmenvertrag abgeschlossen, der den stark vergünstigten Bezug von Cloud-Diensten wie Office 365, dem sozialen Netzwerk Yammer, der Video-Telefonie-Lösung Skype für Business und dem Online-Speicher OneDrive sowie einen kostenlosen Telefonsupport umfasst. Die einzelnen Einrichtungen an über 700 Standorten können zentrale Services ganz einfach aus der Public-Cloud beziehen und so die Zusammenarbeit aller Mitarbeiter deutlich verbessern.

V. Die Digitalisierung kann Leben retten

Intelligente Devices wie das Einsatz-Tablet der Feuerwehren hilft den Rettern wertvolle Zeit zu sparen und damit Leben zu retten.

Wie intelligente Technologien gerade auch in kritischen Situationen das Helfen erleichtern zeigt exemplarisch das Feuerwehr-Einsatz-Tablet mit maßgeschneiderten Apps für den Notfalleinsatz, das Microsoft speziell für die Feuerwehren entworfen hat. Das besonders robuste Gerät lokalisiert zum Beispiel den nächstgelegenen Hydranten, berechnet den Bedarf an Löschwasser und Schläuchen, identifiziert Gefahrgut, überwacht die Zeit, die den Einsatzkräften mit Atemschutz und Sauerstoffflasche zur Verfügung steht oder versorgt die Helfer mit technischen Informationen zum sicheren Einsatz der Rettungsschere, um Verletzte aus Autowracks zu bergen. Bei den Einsätzen der über eine Million Freiwilligen und der 60.000 Mitarbeiter von Berufs- und Werksfeuerwehren geht es oft um Minuten oder gar Sekunden.

 

Ein Beitrag von Dr. Marianne Janik
Senior Director Public Sector und Mitglied der Geschäftsführung der Microsoft Deutschland GmbH


* Quelle: Deutscher Freiwilligensurvey (FWS)