Smart Factory-Roadshow mit Microsoft: Henkel auf dem Weg zur „intelligenten Fabrik“

Reale und virtuelle Räume verschmelzen, Objekte und Prozesse werden vernetzt, Daten gesammelt und verarbeitet – die Digitalisierung ist weiter auf dem Vormarsch, und das in allen Wirtschaftszweigen. Hierbei in aller Munde: die Industrie 4.0 als Neuausrichtung der Wirtschaft, als vierte industrielle Revolution.

Wie sieht das praktisch aus? Produktions- und Betriebsstätten werden durch das Internet so vernetzt, dass sich Abläufe zentral koordinieren und automatisch steuern lassen – und zwar in Echtzeit. Die Vollautomatisierung von Prozessen haben wir bei Henkel in einigen Bereichen bereits erfolgreich umgesetzt. Ein Beispiel: Vor etwa zwei Jahren haben wir auf dem Gelände der Konzernzentrale in Düsseldorf das größte vollautomatische Hochregallager von Henkel weltweit eröffnet. Auf einer Fläche von etwa zwei Fußballfeldern lagern auf zehn Etagen mehr als 25 Millionen Pakete Wasch- und Reinigungsmittel. Die meisten Arbeitsschritte erfolgen hier vollautomatisch: Die Paletten werden per elektronischem Scan des Etiketts identifiziert und in unmittelbarer Nähe der Produktion eingelagert, Kundenbestellungen werden an das Lager übermittelt, durch automatisierte Bediengeräte wieder ausgelagert und für den weiteren Transport bereitgestellt.

Die digitale Entwicklung aktiv mitgestalten

Eng verbunden mit der Industrie 4.0 ist auch die „Smart Factory“, also die „intelligente Fabrik“. Das Thema hat bei Henkel – nicht zuletzt aufgrund der weltweit vernetzten Produktionsstandorte – einen hohen Stellenwert. Wir diskutieren fortlaufend, was die vierte industrielle Revolution für uns genau bedeutet und wie wir mit dem Einsatz intelligenter Technologien einen Wettbewerbsvorteil schaffen. Denn wichtig ist: Es geht nicht darum, einer Entwicklung nur zu folgen, sondern sie aktiv mitzugestalten. Deshalb testen wir neue Lösungen und arbeiten an optimierten Prozessen im Unternehmen.

Von vernetzten Produktionsstätten über selbstfahrende Palettenshuttles und dem digitalen Auslesen von Produktionsdaten bis hin zu Etikettenkameras zur Kontrolle: Wir setzen auf Vernetzung und haben das Konzept der Smart Factory schon in unterschiedlichsten Bereichen eingeführt. Das hat viele Vorteile: Durch neue Technologien können wir die Produktion noch effizienter, flexibler und sicherer gestalten – und gleichzeitig Produkte von hoher Qualität für unsere Kunden gewährleisten.

Smart Factory bei Henkel – von Energie-Messung bis Etikettenkamerasystemen

Der Grundgedanke von Industrie 4.0 bzw. der Smart Factory ist industrieübergreifend durchaus ähnlich – dennoch ist es spannend zu sehen, wie einzelne Unternehmen diesen in die Praxis umsetzen. Dazu bot die Smart Factory-Roadshow von Microsoft Deutschland, PricewaterhouseCoopers und der VDI/VDE Innovation + Technik die sehr gute Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und hinter die Kulissen zu blicken. Und so hat auch Henkel im Juli die Roadshow in der Konzernzentrale in Düsseldorf begrüßt und im Rahmen einer Werksbesichtigung einen Einblick in das Konzept der Smart Factory im Unternehmensbereich Laundry & Home Care gewährt.

 

[caption id="attachment_12475" align="aligncenter" width="661"] Selbstfahrende Palettenshuttles: In der Waschmittelproduktion erhielten die Teilnehmer der Roadshow einen Blick hinter die Kulissen und erlebten vor Ort, wie Henkel die „Smart Factory“ umsetzt. [/caption]

 

Die 29 Produktionsstandorte von Laundry & Home Care sind global vernetzt. Dabei ermöglicht das digitale Informationssystem in der Produktion das Abrufen von Daten entlang des gesamten Produktionsprozesses und zeigt unter anderem Qualitätskennzahlen, die Effizienz der Produktionslinien sowie den Energie- und Wasserverbrauch. So ermöglicht beispielweise die digitale Energiemessung, den Energieverbrauch der Produktionsbetriebe weltweit in Echtzeit zu erfassen und zu optimieren. In der Flüssigwaschmittelproduktion zeigten wir den Roadshow-Teilnehmern ein weiteres Beispiel: Hier wird mit Hilfe eines Etikettenkamerasystems jede Flasche automatisch von vorne und hinten fotografiert und auf deren Qualität kontrolliert.

Bis 2020 wollen wir alle unsere Kernprozesse in der Herstellung, Lagerung und Distribution global mit digitalen Technologien und Robotik umgestalten und zusehends durchgängig vernetzen – das ist für uns die Zukunft.

Ein Gastbeitrag von Dirk Holbach,

Head of Global Supply Chain Laundry & Home Care bei Henkel

0184_Dirk Holbach_11-06-2014