Sind wir nicht alle ein bisschen Y?

In der Generation unserer Eltern hieß es immer: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ – oder: „Arbeit ist Arbeit und Schnaps ist Schnaps“. Ich halte das für eher überholt, auch wenn ich nicht ganz ein Vertreter der Generation Y bin. Dieser sagen viele Experten ein durchaus lustbetontes Verhältnis zur Arbeit nach. Aber auch mich reizt kein Arbeiten nach Stechuhr. Was gibt meinem Leben die strikte Trennung von »harter« Arbeit tagsüber und »endlich« Freizeit danach? Warum sollte ich meinen Tag in Arbeitsumgebungen fristen, die mich mehr an die TV-Serie „Mad Men“ als an ein digitales Wirtschaftswunder erinnern. Deshalb engagiere ich mich mit meinen Kollegen bei Microsoft und vielen weiteren Mitstreitern, um ein neues Verständnis von (Wissens)Arbeit in Deutschland zu etablieren - mit einer Emanzipation von Zeit und Ort.

Da bin ich übrigens nah bei dem, was Experten der Generation Y zuschreiben: Ich möchte möglichst selbstständig, mindestens aber selbstbestimmt arbeiten. Privates und Berufliches nicht künstlich trennen und immer dort und dann produktiv sein, wo ich bin und wenn ich es will. Sind wir als moderne Wissensarbeiter nicht alle ein bisschen Y?

Veranstaltung an der TU-München: „Hallo Arbeitswelt, ich wäre dann so weit.“

Genau deshalb wollen wir auch mit allen diskutieren, wie die Wissensarbeit der Zukunft aussieht. Zusammen mit der TU München veranstalten wir am 27. April um 18.30 Uhr eine Panel-Diskussion darüber, wie sich das Bild unserer Arbeitswelt wandelt und damit das Selbstverständnis sinnstiftender Arbeit. Analoge Stechuhren machen Platz für digitale Arbeitsplätze, auf denen Daten und Dokumente immer und überall verfügbar sind. Doch wie weit fortgeschritten ist diese Entwicklung in den Unternehmen tatsächlich? Während ein Studium ohne eigenverantwortliches, selbstbestimmtes Arbeiten unter Einsatz von moderner Technologie gar nicht möglich wäre, bietet die Arbeitswelt oft genau dafür (noch) keinen Platz. Wir stellen also die Frage: Wie sieht gute, zeitgemäße Arbeit eigentlich aus? Und zählt am Ende wirklich der Job oder doch das Leben?

„Hallo Arbeitswelt, ich wäre dann so weit!“ ist der Titel der Veranstaltung an der TU München. An der Diskussion nehmen Studierende und Lehrende der Technischen Universität teil. Teilnehmen werden auch Experten aus der Praxis, die wissen, worauf es im Beruf ankommt, darunter Daniel Krauss, Gründer und CIO von FlixBus, Blogger Markus Herrmann, sowie Dominik Kenzler von Dark Horse Innovation aus Berlin. Moderiert wird das Panel von Christian Helten, Redakteur von jetzt.de.

Zu dieser Veranstaltung lade ich Sie herzlich ein: 27. April 2015, 18.30 Uhr, TU München, Immatrikulationshalle, Arcisstraße 21, 80333 München.

Die Generation Y kommt und stellt neue Ansprüche an Wertschöpfung

Schon in diesem Jahr wird die Generation Y rund 30 Prozent der Arbeitskräfte stellen. In fünf Jahren wird die Hälfte aus dieser Generation kommen. Jeder dritte Vertreter dieser Jahrgänge übernimmt schon heute Führungsaufgaben, in zehn Jahren sieht sich die Hälfte in einer Führungsrolle. Das sind Ergebnisse aus der Studie „2015: Generation Y| Herausforderungen und Chance“. Dieser Studie zufolge schätzt die Generation Y flexible Arbeitszeiten und -orte. Fast zwei Drittel (61 Prozent) sind davon überzeugt, dass Technik ihnen das Erreichen dieser Ziele „etwas“ oder „viel einfacher“ macht.

„Millennials sind das Fundament der Innovationskraft und damit Zukunftsfähigkeit der Volkswirtschaften. Dass Deutschland im internationalen Vergleich nach Auffassung dieser Generation hinterherhinkt, muss uns zu denken geben“, sagt Nicolai Andersen, Partner und Leiter Innovation bei Deloitte. „Es ist Aufgabe von Unternehmen und öffentlicher Hand gleichermaßen, der Generation Y mehr Fähigkeiten und Möglichkeit zur Entfaltung zu geben.“

Moderne Wissensarbeit - oder wie Arbeit wieder sexy wird

Wir brauchen Strukturen – nicht nur, aber eben auch für die Generation Y –, die flexibles Arbeiten und vernetzte Zusammenarbeit möglich machen: weitgehend hierarchiefreie und vernetzte Organisationen, um unser Wissen zu heben und zu nutzen. Die Zusammenarbeit von Wissensarbeitern ist nicht mehr an starre Abteilungen gebunden, sondern an flexible Projektteams, die sich themenbezogen zusammenfinden und nach Abschluss einzelner Projekte neuen Aufgaben zuwenden. In solchen Teams führt, wer Verantwortung übernimmt – und nicht, wer in Organigrammen oben steht.

Wissensarbeit ist nicht mehr bürogebundene Arbeit, sondern findet dort statt, wo die Wissensarbeiter sind. Das kann im Büro sein, immer häufiger aber auch im Home-Office oder auf Geschäftsreisen. Angesichts zunehmend dezentral organisierter und zeitlich sowie räumlich unabhängiger Teams wächst die Bedeutung von Zusammenarbeit und Vernetzung – denn Wissensarbeiter, die außerhalb von Büros tätig sind, brauchen menschliche Nähe und fortlaufenden Austausch mit ihren Kollegen eher noch mehr als traditionelle Büroarbeiter.

Technologie muss dabei helfen, Teams zu vernetzen, Wissen zu organisieren und anderen zugänglich zu machen. Office 365 unterstützt vernetztes und produktives Arbeiten zu jeder Zeit, an jedem Ort und mit jedem beliebigen Gerät. Es ist eine durchgehend vernetzte Produktivitätssuite, die Teams zusammenbringt und ihnen einen einfachen Zugang zu Wissen schafft, das sie ebenso leicht mit anderen teilen können.

 

Ein Beitrag von Dr. Thorsten Hübschen (@ThorHuebschen)
Verantwortlich für das Office-Geschäft bei Microsoft Deutschland