#PapierlosLernen: Das digitale Experiment hat begonnen…

Papier adé: Sebastian Franz und Marco Nagels, zwei 16-jährige Schüler des Gymnasiums Thomaeum im niederrheinischen Kempen, verzichten ein Jahr in der Schule komplett auf Gedrucktes. Stattdessen starten sie ein digitales Experiment und lernen mit Surface 3 , Office 365 sowie der Notizbuch-Software OneNote . So wollen sie dem Unterricht besser folgen und sich mit ihren Aufzeichnungen anschließend auch auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten. Die ersten Wochen des Experiments sind vorbei. Wir haben bei Sebastian und Marco nachgefragt…

„Der erste Schultag nach den Sommerferien ist immer schwer. Aber diesmal haben wir uns eher drauf gefreut. Denn für uns begann Mitte August ein spannendes Experiment, bei dem wir uns zu Beginn fragten: Wie wird das denn nun ohne Papier? Was sagen unsere Lehrer und Mitschüler? Und lernen wir wirklich besser?

Der größte Unterschied? Unsere Schultaschen sind leichter!

Für uns überraschend war, dass wir uns gar nicht groß umgewöhnen mussten. Das Surface 3 mit Office 365 und OneNote funktioniert im Grunde problemlos und ist eigentlich selbsterklärend. Den Unterschied zu früher spüren wir aber an unseren Schultaschen, denn die sind deutlich leichter geworden.

Im Unterricht ändert sich wenig: Statt auf Papier halten wir unsere Notizen jetzt mit dem Surface Stift in OneNote fest. Das Schreiben und Zeichnen ist wie früher, also überhaupt kein Problem und geht leicht von der Hand. Allerdings ist es schwer, Graphen auf dem Surface freihändig zu zeichnen (das war aber früher auf Papier auch nicht leichter). Ansonsten nutzen wir Office 365 eigentlich für viele Sachen: OneNote für Notizen, Erinnerungen in Outlook, wann wir Hausaufgaben abgeben müssen, Excel-Tabellen in Mathe…

Neu ist, dass wir jetzt auch Tafelbilder ganz einfach abfotografieren und in OneNote speichern können. Zusätzlich landen die Bilder in OneDrive, von wo aus wir sie leicht weiterverwenden oder mit anderen teilen können. Leider funktioniert die App Office Lens mit Windows 10 noch nicht, dann wäre das noch besser. Da müssen wir wohl auf das erste Update im Oktober warten.

Unsere Lehrer verfolgen das digitale Experiment mit großem Interesse

Unsere Teilnahme am Unterricht hat sich nicht geändert, was auch daran liegt, dass wir mit dem Surface während der Stunde nicht im Internet surfen. Dafür reicht das WLAN in der Schule nicht, aber wahrscheinlich ist das auch gut so. Denn mal davon abgesehen, dass es uns sicher ablenken würde: Wir wollen uns auch keine Vorteile gegenüber unseren Mitschülern damit erschleichen, denn das wäre unfair. Der Internetzugang beim Surface hilft uns aber außerhalb der Schulstunden – wenn wir in Gruppen lernen oder unsere Hausaufgaben erledigen.

Unsere Lehrer verfolgen interessiert, was wir machen, waren aber auch erst skeptisch, ob wir ihren Unterricht nicht mit Internetrecherchen torpedieren. Kein Problem: WLAN schalten wir während der Stunden ab. Unser Physik- und Chemielehrer Dirk Brinkmann hat sich außerdem vor dem Schuljahr darum gekümmert, dass die Lehrer unser Projekt kennen und akzeptieren. Das hat uns beim Start sicher geholfen.

Der flexible Umgang mit unseren Aufzeichnungen lässt uns besser lernen

Es war also leicht für uns, Papier und Füller gegen Surface und Stift einzutauschen. Der größte Nutzen für uns darüber hinaus ist, dass wir sehr flexibel mit unseren Aufzeichnungen umgehen können, um für Klausuren und Hausaufgaben zu lernen. Wir können Notizen hin- und herschieben, einzelne Sätze unterstreichen oder mit verschiedenen Farben hervorheben – ganz, wie wir es brauchen. Außerdem können wir unsere Aufzeichnungen auch leicht per E-Mail an unsere Mitschüler verschicken. Und schließlich haben wir alles, was wir zum Lernen brauchen, immer bei uns. Das ist schon ziemlich cool!

#PapierlosLernen

Ein Gastbeitrag von Sebastian Franz und Marco Nagels
Schüler des Gymnasiums Thomaeum im niederrheinischen Kempen