#mitdabei: Wunderlist - ein wahres Wunder, diese Liste

Der Weg von der To-do-Liste aus Papier zu einer Cloud-Lösung war bei mir ein komplexer Prozess. Als Verfechter von Projekt- und Zeitmanagementtools gehört eine To-do-Liste zu meinen täglichen Produktivitätstools – und direkt auf meinen Home-Screen. Mein Motto lautet: Was ich mir aufschreibe, muss ich mir nicht merken.

Persönliche To-do-Listen im Laufe der Zeit

Dieses System pflegte ich schon vor mehr als dreißig Jahren zu meiner Schulzeit. Als Gymnasiast führte ich ein klassisches Hausaufgabenheft, in dem ich mir alles notierte. Ende der achtziger Jahre nutzte ich als Student einen Filofax-Organiser mit Einlegeblättern als das Zentrum meiner Gedanken. Dann zog die Digitalisierung bei mir ein. In den neunziger Jahren schleppte ich meinen Newton Apple immer mit mir herum, der später vom handlicheren Palm PDA abgelöst wurde. Personal Digital Assistent - das klang doch vielversprechend. Nach einem kurzen Abstecher in die Retro-Papierphase, die neben meinen zahlreichen Mobiltelefonen parallel lief, kam endlich das Smartphone in Form des iPhones. Diesem Device von Apple bin ich mit all seinen Ausgaben bis heute treu geblieben.

Elektronische To-do-Listen

Das iPhone brachte eine Erinnerungsfunktion mit sich, mit der ich auf Dauer nicht zufrieden war. Ich probierte zahlreiche To-do-Listen aus. Meine Klassiker waren vor allem Things und Toodledo. Dann entdeckte ich Wunderlist. Das Teil von kreativen Programmierern aus Berlin war genau das Werkzeug, das ich gesucht hatte. Einfach, nutzerfreundlich, leistungsstark und deutschsprachig. Als dann noch eine Cloud-Anbindung dazu kam, war ich restlos begeistert. Seitdem nutze ich Wunderlist auf dem iPhone, auf dem iPad und auf den zahlreichen mobilen und stationären Macs, die ich im Einsatz habe. Das spiegelt sich auch auf meinem Home-Screen wider:

Da wir eine technikbegeisterte Familie sind und manche Aufgaben und Erinnerungen unter den Familienmitgliedern verteilt werden, schwören auch die beste Ehefrau von allen und die Kinder K1 und K2 auf Wunderlist. Auf allen Geräten ist Wunderlist installiert und jeder in der Familie nutzt es individuell. Leider dürfen K1 und K2 Wunderlist nicht in der Schule nutzen, sondern immer noch das klassische Hausaufgabenheft. Die bayerische Schulwelt spielt sich analog ab - von Laptop und Lederhosn keine Spur, denn der Einsatz von Smartphones ist in bayerischen Schulen nicht erlaubt. Dabei wäre es doch so einfach mit Wunderlist. Die Einträge können hierarchisch, alphabetisch oder nach Datum sortiert werden. Und auch Erinnerungen sind möglich, was ich sehr fein finde. Microsoft kaufte Wunderlist im Juni 2015 auf und führt es erfolgreich weiter. Das Team hinter Wunderlist hat nun auch Microsoft To-Do entwickelt.

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Gemeinsame Einkaufslisten

Durch Wunderlist hat sich die Produktivität beim großen Familieneinkauf beschleunigt: Wenn wir zu zweit, zu dritt oder zu viert einkaufen, schwärmen wir im Supermarkt aus und streichen auf der gemeinsamen Wunderlist-Einkaufsliste unsere Einkäufe ab. Bing, Bing, Bing und schon ist der lästige Wochenendeinkauf gemeinsam erledigt. Ähnlich ist es beim Schreiben der To-do-Liste. Während früher Block und Stift am Kühlschrank hingen und wir unsere Einkäufe dort notieren mussten, geht es heute einfach via Smartphone. Mir gefällt das deutlich besser, weil ich meine Einkaufsideen so immer #mitdabei habe – nicht nur wenn ich vor dem Kühlschrank stehe.

Wunsch an Microsoft

Im Moment wird es noch einfacher, weil im Haus verteilt verschiedene Alexas vom Amazon stehen. Fällt mir heute etwas ein, spreche ich das Zauberwort des Sprachassistenten und notiere meine Erinnerung auf Wunderlist. Leider gibt es bisher keinen offiziellen Wunderlist-Skill von Microsoft. Daher weiche ich über den Skill „Wunder Shopping“ aus, mit dem ich meine Wunderlist verbinden kann. Hier wünsche ich mir, dass Microsoft nachlegt - für Amazon Echo, Google Home und was noch so kommt.

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Kleines Projektmanagement

Die To-do-Einträge in Wunderlist können mit einem Datum und einer Zeit vertaggt werden. Und sie können Personen zugewiesen werden. So wird aus Wunderlist ein Projektmanagement-Tool – ein kleines, versteht sich. Ich halte viele Vorträge, schreibe viele Bücher, blogge viele Erlebnisse in Kooperation mit Kollegen und Kunden. Sie alle haben Wunderlist im Einsatz – so funktioniert auch kollaboratives Arbeiten über Städte- und Ländergrenzen hinweg.

Zweiter Wunsch an Microsoft

Ich nutze Mindmapping-Tools für meine Arbeit. Als visueller Mensch habe ich es gerne grafisch und weniger in Listen. Gerne hätte ich eine Mindmapping-Funktion in Wunderlist. Es wäre doch einfach, per Knopfdruck die Listenfunktion in eine Grafikfunktion umzuschalten. Dann wäre Wunderlist ein noch schöneres und vielfältigeres Projektmanagement-Werkzeug, als es das ohnehin jetzt schon ist!


Ein Gastbeitrag von Matthias J. Lange
Journalist, Blogger und Social-Media-Experte bei redaktion42

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Matthias J. Lange (Jahrgang 1968) ist Journalist, Blogger und Social-Media-Experte bei redaktion42 ( Blog | Web ). Nach freier Mitarbeit, Volontariat und Redakteurstätigkeit beim Münchner Merkur in Fürstenfeldbruck, München und Bonn wechselte er als Pressereferent zur Handwerkskammer für München und Oberbayern und war anschließend als Textchef bei PC Professionell und als Textchef von redtec publishing tätig. Dort war er auch Chefredakteur der 3D-Zeitschrift Creative Live und der MACup, der einst ältesten Mac-Zeitschrift Europas. Anschließend war er bei Reed Business Information Chefredakteur des Fachmagazins DIGITAL PRODUCTION und Projektleiter des animago AWARD. Ehrenamtlich engagiert er sich als Vorsitzender des Bloggerclubs Deutschland und betreibt seit Juni 2008 seinen Blog redaktion42.com . Neben zahlreichen PR-Tätigkeiten und Buchveröffentlichungen ist Lange Lehrbeauftragter an verschiedenen Stiftungen, Hochschulen und Universitäten sowie Dozent für die bayerische Ministerialverwaltung. Zudem ist er seit 2010 mit seinen Tagen der Medienkompetenz an Schulen im Freistaat und in Deutschland unterwegs.