Mit Ergonomie gegen den „Mausarm“: Wie das richtige Bürozubehör Schmerzen lindern kann

Nach einem dreimonatigen Praktikum in der Softwareentwicklung klagte Clemens Conrad über Schmerzen in den Handgelenken. Innerhalb von zwei Wochen waren nacheinander beide Unterarme angeschwollen und Arbeit am Computer nur unter großen Schmerzen möglich. Dann kam die Diagnose: „RSI-Syndrom“. Es dauerte drei Jahre, bis er wieder komplett schmerzfrei arbeiten konnte. Wie ihm das richtige PC-Zubehör am Arbeitsplatz dabei geholfen hat, erzählt er in diesem Blog.

Diagnose „RSI-Syndrom“

Völlig unvorbereitet trafen mich kurz nach meinem 20. Geburtstag starke Schmerzen in beiden Unterarmen. Innerhalb weniger Tage war PC-Arbeit kaum noch möglich. Auch ganz alltägliche Dinge, wie zum Beispiel Flaschen zu öffnen oder Auto zu fahren, bereiteten mir große Probleme. Behandlungen durch über zehn Ärzte und Physiotherapeuten brachten kaum Besserung. Ich fand heraus, dass dieses Krankheitsbild in Deutschland fast unbekannt ist. Erst durch eigene Recherche im Internet, Training mit einer erfahrenen Physiotherapeutin und einer ergonomischen Ausstattung des Arbeitsplatzes konnte ich meine Schmerzen überwinden. Drei Jahre dauerte dieser Prozess.

Das RSI-Syndrom ist eine Sammelbezeichnung für verschiedenartige Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Nerven, die meist durch vielfach wiederholte Bewegungen entstehen. Bei Personen, die regelmäßig mehrere Stunden täglich am Computer arbeiten, sind häufig die Unterarme sowie der Nacken- und Schulterbereich betroffen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird oft vom Maus- oder Tennisarm gesprochen.

Eine leichte Verspannung im Nacken oder in den Unterarmen nach einem harten Arbeitstag ist nichts Besonderes. Diese ab und an auftretenden leichten Beschwerden klingen meist über Nacht wieder ab und man kann am nächsten Morgen ganz normal weiterarbeiten. Problematisch wird es, wenn die Beschwerden stärker werden und auch am nächsten Tag noch spürbar sind. Wird nun nichts an der Ausstattung des Arbeitsplatzes und der Körperhaltung geändert, können die Schmerzen unter Umständen chronisch werden.

Eigeninitiative am Arbeitsplatz hilft

Je nach Stärke der Beschwerden sollte anfangs immer erst ein Arzt aufgesucht werden, um andere Krankheiten auszuschließen. Bei starken Beschwerden, die nur auf die intensive Computerarbeit zurückzuführen sind, ist Eigeninitiative gefragt. Durch Änderungen am Arbeitsplatz und im persönlichen Arbeitsverhalten sollte den Beschwerden möglichst frühzeitig begegnet werden. Schauen Sie sich Ihren Arbeitsplatz genau an. In vielen Unternehmen können Sie dies gemeinsam mit dem Betriebsarzt oder der Fachkraft für Arbeitssicherheit tun. Nachfolgend ein paar Tipps:

  • Stellen Sie den Schreibtisch und Bürostuhl auf Ihre Körpergröße ein.
  • Schreiben Sie längere Texte mit Spracherkennung.
  • Schließen Sie auch bei der Arbeit am Laptop eine externe Maus und Tastatur an.
  • Platzieren Sie die Tastatur mittig vor den Monitor.
  • Knicken Sie Ihre Handgelenke beim Tippen nicht nach oben (Tastaturfüße nicht aufstellen).
  • Halten Sie Ihre Ellenbogen dicht am Körper.
  • Lassen Sie Ihre Hände nicht auf Maus oder Tastatur liegen, wenn Sie nur am Bildschirm lesen.
  • Bewegen Sie regelmäßig Ihren Oberkörper und variieren Sie die Sitzhaltung (z.B. Stehpult).
  • Schütteln Sie regelmäßig die Arme kurz aus.
  • Schauen Sie dabei zur Entlastung der Augen auf einen weit entfernten Punkt (nicht Monitor).
  • Treiben Sie regelmäßig Sport als Ausgleich.

Ergonomische Tastaturen beugen vor

Ergänzend zu diesen Maßnahmen hilft ergonomisches PC-Zubehör, um Schmerzen vorzubeugen. Eine ergonomische Tastatur sollte hierfür die folgenden drei Eigenschaften mitbringen: Ein geteiltes Tastenfeld (linkes Bild) ermöglicht, ein Abknicken der Handgelenke nach außen zu vermeiden. So lässt sich das Risiko für eine Sehnenscheidenentzündung durch langes Arbeiten mit abgewinkelten Handgelenken deutlich verringern. Zudem hilft eine Handballenauflage (mittleres Bild) und evtl. zusätzlich sogar ein nach hinten abfallendes Tastenfeld, um ein Abknicken der Handgelenke nach oben zu vermeiden. Nicht zuletzt ermöglicht ein nach oben gewölbtes Tastenfeld (rechtes Bild), die Arm-Eindrehung zu verringern.

Ich arbeite aktuell mit dem Microsoft Natural Ergonomic Keyboard 4000, aber auch neuere Modelle wie das Sculpt Ergonomic Desktop erfüllen die angesprochenen Kriterien. Insgesamt ist sind die Tastaturen recht breit, so dass ich mir angewöhnt habe, die Maus mit der linken Hand zu bedienen. Das hat den Vorteil, dass der Arm bei der Mausnutzung nicht so weit nach außen abgespreizt werden muss. Längere Texte schreibe ich meist mit der Hilfe einer zusätzlichen Spracherkennung. Dies entlastet die Hände zusätzlich.

Lange Tradition von ergonomischem PC Zubehör bei Microsoft 

Seit vielen Jahren ist Microsoft der führende Anbieter im Hinblick auf ergonomisches Produktdesign. So bietet beispielsweise die aktuelle Sculpt-Produktreihe eine große Auswahl an modernen Mäusen und Tastaturen mit innovativen Features und einem ergonomischen Design. Mehr Informationen zu ergonomischem PC Zubehör von Microsoft gibt es unter https://www.microsoft.com/hardware/de-de.

Ein Gastbeitrag vonClemens Conrad
Autor des Buches „RSI-Syndrom, Mausarm, Tennisarm“.
Auf der dazugehörigen Internetseite https://www.repetitive-strain-injury.de informiert Clemens über Erfahrungen mit RSI und gibt Hinweise zur Vermeidung von Problemen.