Microsoft und Stiftung Lesen: gemeinsames Engagement für die Leseförderung

Über siebeneinhalb Millionen Analphabeten gibt es in Deutschland. Wenn sich an dieser alarmierenden Quote nicht schnell etwas ändert, wird aus der Bildungsrepublik Deutschland demnächst eine Bildungswüste. Wir glauben daher, dass die Förderung von Lesekompetenz und Lesespaß eine große gesellschaftliche Herausforderung ist, die nicht alleine von Schulen und Elternhäusern gemeistert werden kann. Ein Netzwerk an Partnern ist notwendig, um einen zeitgemäßen Weg zu finden, der in die heutige Lebenswelt der Lernenden passt. Deshalb ist Microsoft seit Kurzem Mitglied im Stifterrat der Stiftung Lesen. Wir freuen uns auf dieses Engagement, weil wir im Stifterrat auf viele namhafte Partner aus Wirtschaft, Politik und Medien treffen und in diesem Rahmen das Thema Leseförderung ganzheitlich angehen können.

Die Stiftung Lesen setzt sich seit über 30 Jahren für die Förderung von Lesefreude und Lesekompetenz ein und schafft Zugänge zum Lesen für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Dabei geht es nicht nur um Bücherwelten. Vielmehr weist die Stiftung Lesen darauf hin, dass sich der multimediale Lesekonsum in allen Lebensbereichen weiter verstärken wird. Parallel zur klassischen Lesekompetenz wird ein rechtzeitiger und jeweils altersgerechter Medienkompetenzerwerb immer wichtiger, um sich benötigtes Wissen zu „erlesen“ Und hier kommt Microsoft ins Spiel.

Microsoft engagiert sich in unterschiedlichen Bereichen der Bildungsförderung. So bringen wir in zahlreichen Initiativen und Projekten unsere Expertise in der Vermittlung von Medienkompetenz ein. Im Mittelpunkt unserer Bildungsaktivitäten stehen dabei immer die didaktisch und pädagogisch sinnvolle Nutzung von digitalen Medien und der Grundsatz des lebenslangen Lernens. Ich bin sicher, dass sich hieraus viele Anknüpfungspunkte für gemeinsame Aktivitäten mit der Stiftung Lesen ergeben werden.

Ein ganz aktuelles und passendes Beispiel aus dem Microsoft-Bildungskosmos ist die Microsoft Bildungsinitiative „Schlaumäuse – Kinder entdecken Sprache“. Seit fast zehn Jahren gibt es nun schon die Schlaumäuse-Lernsoftware, die inzwischen in rund 7.000 Kitas bei der frühkindlichen Leseförderung eingesetzt wird. Nach 2006 steht nun zum dritten Mal eine neue Version ins Haus, die wir im Herbst dieses Jahres vorstellen wollen.

Keine Frage, die bisherige Schlaumäuse-Software ist sehr erfolgreich gewesen, aber sie ist auch ein bisschen in die Jahre gekommen. Die neue Version bietet eine Vielzahl technischer Raffinessen, die mithilfe von Windows 8 möglich wurden. Wir sind bei der Neuentwicklung auf zahlreiche Rückmeldungen aus den Kindergärten eingegangen. So ist die Bedienung einfacher und einheitlicher gestaltet. Die Kinder können zum Beispiel die gesamte Software mit den Fingern bedienen – eine Maus ist nicht mehr zwingend notwendig. Durch den Bewegungssensor Kinect ist dann auch eine Steuerung durch bloße Gesten möglich.

Das bewährte didaktische Konzept des entfaltenden Lernens haben wir auf das entdeckende Lernen ausgeweitet. Das heißt, wir haben keinen festen Rahmen vorgegeben und die Kinder können sich in der Software mit den unterschiedlichen Aufgaben und Schwierigkeitsgraden frei bewegen. Zur neuen Schlaumäuse-Welt gehört nun auch ein – wie ich finde – sehr putziger Gegenspieler. Dies gehört zum Leben einfach dazu, denn wir haben jeden Tag verschiedene Probleme zu bewältigen. Mit den Herausforderungen wachsen wir aber – und so verhält es sich auch mit dem „Wörterwichtel“, der die Sprache durcheinanderbringt.

Mit der Umsetzung der Software haben wir Helliwood media & education beauftragt. In der nun anstehenden Testphase wird das Team um Helliwood-Geschäftsführer Thomas Schmidt von Studierenden der Universität Erfurt begleitet. Die angehenden Pädagoginnen und Pädagogen im Fachbereich von Professor Dr. phil. Gerd Mannhaupt, dem renommierten Experten für Grundschulpädagogik und Kindheitsforschung, gehen mehrere Wochen in die Kitas und prüfen, wie die Kinder mit der neuen Version umgehen.

Sprache ist etwas Wunderbares und wir wollen mit den Schlaumäusen eine Welt schaffen, die Raum gibt für Phantasie. Ich bin gespannt, wie die neue Welt der Schlaumäuse mit Wörtersee, Eselsbrücke etc. bei den Kindern ankommt und halte Sie hier natürlich auf dem Laufenden!

Posted by Katrin Pommer
Communications Manager Corporate Citizenship