„Man kann nicht nicht kommunizieren“ - „Botanicalls“ lässt sogar Zimmerpflanzen sprechen

„Botanicalls“ ist das neueste Projekt von FUSE Labs, dem „Future Social Experiences“ Lab von Microsoft Research in New York, einer Gruppe an Forschern, die sich im Zeitalter von Social Media und dem Internet of Things mit neuen Kommunikationsformen und -plattformen beschäftigt. Gemeinsam mit Künstlern und Technologen ist ein Do-it-yourself Kit mit einem Sensor entstanden, welches die Flora dazu befähigt, via Twitter-Status oder Phone-Nachrichten ihren Feuchtigkeitsstand bzw. -bedarf zu kommunizieren. Fühlt sie sich zu trocken, „posted“ die Pflanze ein „Water me please“ und sendet im Anschluss entweder ein höfliches Danke oder antwortet mit den Worten „Nicht sicher, ob Sie es waren, aber jemand hat mir einen Drink gegeben und ich fühle mich nun großartig!“

Kati London ist die treibende Kraft hinter „Botanicalls“ und das neueste Mitglied von FUSE Labs bei Microsoft Research. Die ehemalige ausführende Produzentin und Leiterin der Produktentwicklung für Zynga New York und Vize Präsidentin von Code Games hat sich vor allem auch wegen ihrer MIT-Auszeichnung als Top-Innovatorin unter 35 einen Namen gemacht und auch durch ihre Auflistung im Jahr 2011 als einer der 100 kreativsten Köpfe in der Wirtschaft.

„Botanicalls“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Humor, Kreativität und Technologie nutzt, um sich den Alltag zu erleichtern und Menschen spielerisch an Technologie heranzuführen. Zunächst bringt einen die Idee zum Lachen, dann aber denkt man über das Konzept nach, wie Alltagsgegenstände - wie Zimmerpflanzen - besser kollaborieren und kommunizieren können. Und das ist nur ein sehr kleines, abgestecktes „Ökosystem“ und lässt sich im Zeitalter des „Internets der Dinge“ beliebig erweitern.

Das Projekt „Botanicalls“ entstand ursprünglich aus einem völlig nicht-technischen Gespräch zweier Telekommunikationsstudenten der NYU (New York University) über die Indoor-Gartenarbeit und die Luft-Filtration der Zimmerpflanzen. Sie fragten sich, was wohl wäre, wenn Pflanzen kommunizieren und ihre Bedürfnisse mitteilen könnten. Die Wissenschaftler von Microsoft Research spielten die Idee folglich weiter und entwarfen ein Kit, welches die Kommunikationsprotokolle der Pflanzen, wie Blatthabitus, Farbe des Laubes, Statik etc. in informationstechnologische Protokolle wie E-Mail, Twitter-Status, Voice-Anrufe, und digitale Visualisierung übersetzt.

London hat viel Spaß bei der Sache und noch viele Pläne: „Mein Alltag ist ziemlich abwechslungsreich und ich arbeite hart daran, dass es so bleibt. Es ist spannend zu sehen, wie Menschen auf Technologie reagieren und wie sie deren Vielfalt begegnen. Entertainment und Games sind hervorragende Mittel um diese Erfahrung für Menschen so zu beeinflussen, dass sie sich dafür begeistern. „Botanicalls“ist eine Anwendung, die diesem Anspruch mehr als gerecht wird. Pflanzen und Menschen können „spielerisch“ miteinander kommunizieren und dadurch eine emotionale Beziehung zueinander aufbauen. Das Projekt unterstützt ein besseres Verständnis von Pflanzen und erlaubt Nutzern, die vielfältige und gesellschaftliche Bedeutung von Pflanzen zu entdecken. Die Pflege dieser natürlichen Ressource kann ein Gemeinschaftsgefühl schaffen und unterstützt dabei, mit einem Sinn für Humor, ein Verständnis von Natur als wertvolles Kontraprodukt zu unserer technischen Umwelt.“ Sie hat immer nach simplen Möglichkeiten gesucht, komplexe Sachverhalte zu vereinfachen und Technologie ist hier die Brücke. Ihren Bachelor hat sie damals in Kunst und Industriedesign an der Rhode Island School of Design absolviert. Danach hat sie sowohl als Gärtnerin gearbeitet, kulturelle Programme und Konferenzen kuratiert und die ersten Online- Kunstaktionen organisiert. Vor etwa zehn Jahren begann Sie ihre Aufmerksamkeit auf Gaming, Hardware und interaktive Technologien zu legen.

Sogar das Museum of Modern Art New York ist von dem Projekt Botanicalls begeistert und wird es in der neuen „Talk to me“- Ausstellung, die am 24 Juli beginnt, featuren.

Das Kit ist auf botanicalls.com/buy/ für ungefähr 100 $ erhältlich. Weitere News zu den neuesten Entwicklungen über das Projekt können via Kati’s Twitter Account @picklesnumber1 verfolgt werden.

Posted by Barbara Steiger
Communications Manager Entwicklungssoftware und Innovation