Faktor Wissen - Investition in intellektuelles Kapital: Was wir nicht wissen über das Wissen

Nichtwissen ist wie dunkle Materie, es ist nicht sichtbar, aber zu beobachten: "Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen“, schrieb der Informatiker Joseph Weizenbaum vor seinem Tod in seinem letzten Artikel in der Sueddeutschen Zeitung. Die Geschichte des vergessenen, verlorenen, verdrängten, vernichteten oder veruntreuten Wissens wäre wohl ebenso illuster, wie die Historie der Wissensgesellschaft – doch wo nichts (mehr) ist, darüber will man nicht und darüber lässt sich auch nur schwer sprechen. Dennoch existiert das eine nicht ohne das andere.

Wissen bedeutet in der heutigen digital vernetzten Gesellschaft nicht nur Macht; es ist zu einem wichtigen Produktionsfaktor und zum intellektuellen Kapital von Unternehmen geworden. Eine der größten Sorgen bereitet Entscheidern daher auch der drohende Know-how-Verlust, bedingt durch den demografischen Wandel. Geht unser Know-How etwa in Rente?

Wissen ist ein entscheidender Faktor für den Standort Deutschland

„Der bedeutendste und in der Tat einzigartigste Beitrag des Managements im 20. Jahrhundert war die fünfzigfache Steigerung der Produktivität des Produktionsarbeiters in der Produktion. Der bedeutendste Beitrag, den das Management im 21. Jahrhundert leisten muss ist die gleiche Steigerung der Produktivität in der Wissensarbeit und des Wissensarbeiters. Das wertvollste Vermögen einer Institution im 21. Jahrhundert werden ihre Wissensarbeiter und deren Produktivität sein.“ - so formuliert es der bedeutende Ökonom und Managementpionier Peter Drucker. Keine Frage: Wissen ist ein entscheidender Standortfaktor für Deutschland – und wir liegen im Rückstand. Auch weil wir dazu neigen, die erprobten Prozesse aus den Fabriken ins Büro zu übertragen.

Laut einer HAUFE Studie haben 51 Prozent der deutschen Unternehmen einen erheblichen Nachholbedarf beim erfolgreichen Umgang mit Wissen und nehmen durch eine ungenügende Informationsbasis ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, effizient und effektiv tätig zu sein. Mehrarbeit, Fehler, falsche Entscheidungen und mangelnde Motivation sind die Konsequenzen, die sich nicht nur in der Firmenbilanz, sondern auch im Betriebsklima widerspiegeln. Wird Know-How jedoch produktiv genutzt, rechnen 76 Prozent der Befragten mit signifikanten Einsparpotenzialen. 90 Prozent sehen einen Zusammenhang mit einer steigenden Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit.

[caption id="attachment_8111" align="aligncenter" width="500"]Faktor Wissen: Transparent & verfügbar Faktor Wissen: Transparent & verfügbar[/caption]

 

Transparent und verfügbar

Für ein #DigitalesWirtschaftswunder muss Wissen transparent und verfügbar sein. Denn etwa jeder vierte Entscheider in Deutschland ahnt noch nicht einmal etwas von den Qualifikationen all seiner Mitarbeiter, kaum ein Unternehmen führt Buch über die Talente und Fähigkeiten der Kollegen. Wie lässt sich der Wissenstand der eigenen Organisation erfassen, transparent und nutzbar machen? Welche Voraussetzungen müssen wir schaffen, um Wissen produktiv nutzen zu können? Eins ist klar: Wir benötigen einen Paradigmenwechsel.

Darüber sprechen wir gemeinsam mit Partnern, Kunden und Wirtschaftswundermachern auf der CeBIT 2016 in Hannover. Gerne lade ich Sie heute zu unserem Presse-Roundtable zum „Faktor Wissen“ am 15. März 2016 um 15.00 Uhr ein. Lassen Sie uns in den Wissensaustausch treten!

 

Ein Beitrag von Ellen Kuder (@ellenkuder)
Product Marketing Manager Office 365 & Skype for Business Lead, Microsoft Deutschland

Ellen Kuder