Ein Schuljahr lang #PapierlosLernen – ein Abschlusszeugnis

Unter dem Motto „Tausche 2kg Papier gegen ein Surface mit Office“ haben die beiden Schüler Marco Nagels und Sebastian Franz im Spätsommer ein Experiment an ihrem Gymnasium gestartet – #PapierlosLernen. Auf unserem Blog berichten die beiden 16-Jährigen regelmäßig von ihren Erfahrungen.

Ein ganzes Jahr ist mittlerweile vergangen, seitdem wir unseren Schulalltag komplett neu strukturiert haben – von analog zu digital, vom Schreiben auf Papier hin zum Arbeiten mit Office 365, OneNote und dem Surface Pro 3. Der Schulalltag hat sich dadurch für uns grundlegend verändert.

Als das Projekt zu Beginn des vergangenen Schuljahres startete, waren auch wir zunächst skeptisch. Wie groß ist zum Beispiel das Vertrauen der Lehrer, wenn man permanent mit einem internetfähigen Gerät im Unterricht arbeitet? Spart uns das digitale Lernen wirklich Zeit und ist effektiver? Denn auch die Lehrkräfte haben mit dem papierlosen Lernen bislang nur wenig Erfahrung. Doch zu unserer Überraschung zeigte sich schnell, dass seitens der Lehrer gar kein Misstrauen vorhanden war, sondern eher Aufgeschlossenheit und sogar Neugier. Es gab vielmehr ein anderes Problem: Denn da bislang nur wenige Klassen digital arbeiten, war der Unterricht nicht wirklich papierlos. So mussten wir die Zettel häufig zunächst einscannen oder abfotografieren, um sie dann digital bearbeiten zu können – was mit dem Surface und der App Office Lens problemlos möglich ist. Eine bessere digitale Vernetzung zwischen Lehrern und Schülern ist natürlich hilfreich, aber heutzutage einfach noch nicht ohne weiteres realisierbar.

Zeugnis PapierlosLernen
Leichter Rucksack und verbesserte Struktur
In vielerlei Hinsicht erfüllten sich unsere positiven Erwartungen aber komplett, beispielsweise das geringe Gewicht der Schultasche. Denn mit dem Surface und Office 365 benötigten wir keine völlig überfüllten Ordner mehr, um darin die vielen Zettel abzuheften. Das spart natürlich eine Menge Gewicht – zusammen genommen stolze 9,8 Kilogramm pro Tag!

Auch unsere alltägliche Ordnung hat sich grundlegend verbessert. Mit OneNote ist es viel einfacher, eine Struktur in den Schulalltag zu bekommen, Notizen leicht wiederzufinden, zu teilen und diese sogar noch im Nachhinein aufzubessern, was sich dann wiederum positiv auf die Klausuren ausgewirkt hat. Ein weiterer Vorteil ist das problemlose Bearbeiten von Schulaufgaben – ganz egal, wo man gerade ist oder mit welchem Device man arbeitet. Insgesamt haben wir zusammengerechnet 978 digitale Seiten auf dem Surface beschrieben, teilweise sogar im Garten und von unterwegs.

Problemlos in den digitalen Schulalltag
Manchmal stellte sich die Frage, wie man eine mathematische Zeichnung mit relevanten Längen und Winkeln in das digitale Heft bekommt. Aber mit Hilfe von Apps wie GeoGebra oder Inkscape hatten wir den Dreh dann recht schnell raus. Das Surface mit Windows 10 ist weitestgehend selbsterklärend und wirklich gut zu bedienen. Der Umstieg auf den digitalen Schulalltag war deshalb schnell gemeistert. Insbesondere OneNote und Tulox, ein Programm zum Vokabeln lernen, waren besonders hilfreich zum Erledigen der täglichen Dinge. Auch die Asparion-App „Periodensystem der Elemente“ war ziemlich nützlich.

Gewöhnungsbedürftig war lediglich eine eigentlich simple Sache. Denn wenn man sein ganzes Schulleben einen analogen Schreibblock benutzt, vergisst man immer mal wieder, dass der neue „Block“ jetzt einen Akku besitzt und regelmäßig aufgeladen werden möchte. Aber auch das bekamen wir schnell in den Griff. Innerhalb des Schuljahres kamen hierbei insgesamt 203 Ladevorgänge zusammen.

Rückblickend bleibt also zu sagen, dass durch digitale Geräte völlig neue Möglichkeiten entstehen. Machen die Lehrer mit, ist in Zukunft auch vernetztes Lehren, Lernen und Arbeiten im Unterricht möglich. Aus eigener Erfahrung können wir bestätigen, dass sich sowohl die Produktivität als auch unsere Ordnung und Struktur im Alltag um ein Vielfaches verbessert hat. #PapierlosLernen war eine tolle Erfahrung, die wir mit einem ansehnlichen Abschlusszeugnis belohnen.

Ein Gastbeitrag von Sebastian Franz und Marco Nagels

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