Die Cloud macht’s möglich: OpenDoors für mehr Bürgerbeteiligung und Demokratie

„Viele Bürger möchten mitreden und mitentscheiden“ - ich denke, diese Aussage von eParticipation-Experte Sebastian Basedow, der mit mir in einer gemeinsamen Session von Zebralog und Microsoft auf der er:publica14 in Berlin auftrat, können wir alle gut nachvollziehen.

Das Ziel, das Internet für die Weiterentwicklung der Demokratie und die aktive Teilhabe der Bürger zu nutzen, wird nicht nur von vielen Bürgern geteilt - auch Politik und Verwaltungen sprechen sich längst für mehr Dialog aus. Denn sie wissen, dass viele Vorhaben der jüngeren Vergangenheit, bei denen es an Partizipation mangelte, sich verzögert haben, teurer geworden oder gleich ganz gescheitert sind.

Initiativen wie das Crowdmapping-Projekt „Wo sind gefährliche Kreuzungen für Radfahrer?“ in Berlin oder „Ludwigshafen diskutiert“ über den Abriss der Hochstraße Nord zeigen, wie einfach und erfolgreich eParticipation umgesetzt werden kann, wie auch mein Diskussionspartner Sebastian Basedow betonte: „Die Beteiligung kann sehr direkt und sehr einfach sein, aber auch komplexe Fragestellungen über kommunale Großprojekte betreffen. Ich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit an Entscheidungsfindungen teilnehmen. Im Bedarfsfall kann das auch anonym geschehen, was die Schwelle für die aktive Bürgerbeteiligung senkt.“

Während der Diskussion auf der re:publica ging es vor allem darum, was noch für die breite Beteiligung der Bürger fehlt. Tatsächlich geht es beim Thema eParticipation vor allem um einen Kulturwandel und das ist, da waren sich alle Mitdiskutanten auf der re:publica einig, ein längerer Prozess.

Der zweite Punkt, an dem angemessene Bürgerbeteiligung im Moment noch hake, ist mangelnde Information. Wer mitentscheiden will, muss wissen, um was es geht. Kommunen müssen mit Open Data ihren Bürgern alle notwendigen Daten und Informationen zur Verfügung stellen, die für die Meinungsbildung wichtig sind – in einer Form, die alle verstehen. Dafür brauchen wiederum Bürger die notwendige Medienkompetenz – eine Aufgabe die auch uns als IT-Unternehmen mit einschließt.

Unsere aktuelle Zusammenarbeit mit Zebralog ist daher erst ein Anfang: auf Basis ihrer Open Source Webanwendung OpenDoors hat Zebralog mit radsicherheit.berlin.de und ludwigshafen-diskutiert.de zuletzt zwei aktuelle Dialog-Projekte für Kommunen umgesetzt. Wir liefern dabei mit Microsoft Azure eine offene und interoperable Plattform, um solche eParticipation Projekte schnell, einfach, sicher und nach höchsten Anforderungen der EU Datenschutz Behörden umzusetzen.

Das Tool macht es öffentlichen Institutionen leicht, die Bürger transparent zu informieren und eine Tür für den Dialog zu öffnen. Den Bürgern ermöglicht OpenDoors auf einfache Weise ihre Fragen, Sorgen und Anmerkungen an Politik und Verwaltung zu richten. Wir sind es als Bürger längst gewohnt, im digital vernetzten Freundes- und Kollegenkreis zu liken, zu teilen, zu kommentieren.

Damit haben wir ganz nebenbei und ohne groß drüber nachzudenken, eine neue Kultur der selbstverständlichen Teilhabe geschaffen. Mitsprache ist heute viel einfacher, schneller und direkter möglich. Auf der #rp14 waren sich alle Teilnehmer in unserer Session einig: IT ist ein wichtiger Hebel für mehr Demokratie, aber es gibt noch viele Aufgaben, die der Klärung bedürfen, um wirklich eine breite Masse zu erreichen. Zusammen mit Zebralog wollen wir diese Entwicklung weiter vorantreiben.

Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern für die #entwaffnendoffene Diskussion.

Posted by Andreas Urban
Leiter Open Source Strategie, Microsoft Deutschland