Der alte Code im Kopf: Unser Hirn ist auf Steinzeit programmiert


Es reicht schon ein kleines Lagerfeuer. Die Flammen, die Glut, das Knistern des Holzes. Spätestens dann fühlen wir ihn wieder, den Steinzeitmenschen in uns.

Wir wollen frei sein, lieben, sammeln. Und jagen. So sind wir seit Jahrtausenden programmiert.

Viel ist nicht bekannt über die Anfänge der Menschheit, aber was es damals garantiert nicht gab, waren feste Arbeitszeiten. Eine Jagd nur von 8-17 Uhr? Eine amüsante Vorstellung.

Abarbeiten nach zeitlicher Vorgabe 
 
Spätestens mit der Industrialisierung gab’s die Umprogrammierung. Schon als kleine Kinder wurden wir darauf gedrillt uns zu festen Zeiten zusammenzufinden und Dinge jeglicher Art abzuarbeiten. Das ganze ging sogar so weit, dass sie uns in der Schule eintrichterten, dass eine Stunde nicht 60 Minuten hat, sondern nur 45.

Aber selbst dort gab es diese Momente, die irgendwie etwas Magisches an sich haben. Genau dann, wenn wir so vertieft in etwas waren, dass Zeit und Raum keine Rolle mehr spielten. In der Psychologie wird das „Flow“ genannt. Man könnte es aber auch den konzentrierten Jäger in uns nennen. Doch dann läutete wie immer die Schulglocke.

Wir wollen mobil sein!   

Tief in unserem Inneren wissen wir, dass das nicht gut ist. Und gesund schon gar nicht. Wir wollen Dinge erledigen – und dann auch wieder Ruhe haben. Aber das garantiert nicht immer am gleichen Ort und zu den gleichen Zeiten.

Wir wollen wieder mobil sein. In der Arbeit. Und im Kopf. Auch in modernen Zeiten.

Die Technik dafür gibt es bereits. Praktisch alles, was am herkömmlichen Computer erledigt werden kann, funktioniert auch unterwegs. Die Jungen wissen das, nützen es – und fordern es auch immer mehr ein. Generation Y nennt man sie. Wissensarbeiter. Die IT-Konzerne reagieren darauf, investieren dutzende Milliarden in sogenannte Cloud-Systeme. 

Ich bin mir sicher: Diese Welle wird die alte Zeit hinwegspülen. Der alte Code im Kopf kann wieder aktiv werden. Denn Jagdzeiten von 8-17 Uhr gab es damals sicher nicht.

Von Markus Eibensteiner, Chefredakteur von https://www.mobil-arbeiten.com.

Posted by Diana Heinrichs

PR-Managerin Vernetztes Arbeiten

Mit seinem Manifest fordert Microsoft eine Debatte zum neuen Arbeiten in Deutschland. Starre Büroarbeit soll flexiblen und mobilen Arbeitsverhältnissen weichen, traditionelle Hierarchien müssen sich auflösen und Unternehmen vielmehr wie ein Netzwerk arbeiten. Was Blogger, Wissensarbeiter und Vertreter der digitalen Gesellschaft dazu zu sagen haben, teilen sie uns in Gastbeiträgen mit.