#besserlernen mit digitalen Technologien - ein Gastbeitrag von Bob Blume, Blogger und Studienrat am Windeck-Gymnasium Bühl

„Wie können wir mit digitalen Technologien #besserlernen?“ Unter diesem Motto hatte Stefan Schick zu einer Gastbeitragsserie aufgerufen. Bob Blume sagt dazu: „Kann man mit digitalen Technologien besser lernen? Natürlich nicht.

Natürlich.

Und zwar dann, wenn es sich anbietet, nicht, wenn es populär ist.“

Wenn wir – und damit sind diejenigen Teilnehmer an der Bildung gemeint, die digitale Medien als Lernmittel und –chance sehen – davon sprechen, dass man mit digitalen Technologien besser lernen könnte, dann irren wir doppelt. Aber in diesem Irren ist auch eine Chance enthalten.

Zum einen irren wir, weil wir davon ausgehen, dass das Lernen in einem qualitativen Sinne besser würde. Wir sprechen von „21 Century Skills“ und von „medialen Umsetzungsformen“, als wären dies die großen Errungenschaften einen Bildungsideals, das sich nur noch verwirklichen ließe. Als gäbe es keine anderen Fähigkeiten in einer zunehmend komplexen Welt, die sich angeeignet werden müssten. Als hätten wir den heiligen Gral des richtigen, des eben „besseren“ Lernen in der Hand, dessen Strahlen nur noch die „Ungläubigen“ erreichen müssten.

Zum anderen irren wir, weil wir in unseren Versuchen, die althergebrachten Unterrichtsformen aufzubessern auf jene Leuchttürme in der Bildungslandschaft schauen, die uns zeigen, wie es gehen könnte, ohne zu sehen, was heutzutage schon möglich ist, ohne einen riesigen Aufwand zu betreiben. Wir irren, weil wir meinen, wir seien die Speerspitze. Dabei ist diese längst von jenen Jugendlichen übernommen, die – auch im Bereich von Bildung und Lernen – schon längst wissen, wie man die digitalen Technologien einbezieht. Die ein Online Tutorial sehen, um sich vorzubereiten, dieses dann kommentieren, per weiterer Kommunikationskanäle an ihre Altersgenossen weitergeben, es online mit ihnen besprechen, ja, im besten Falle sogar selber Materialien zur Verfügung stellen, um anderen die Chance des besseren Lernen zu bieten.

Ja, hier hat das Lernen eine Qualität, die man als besser bezeichnen könnte. Die Eigeninitiative von Jugendlichen ist unschätzbar wertvoll. Und sie gehört gefördert. Gespräche innerhalb eines Bildungssystems, dass schneller eine Verordnung zum Datenschutz herausbringt, als überhaupt Möglichkeiten des produktiven Nutzens zu erkennen, zeigen aber auch, dass die basale Erkenntnis eines möglichen Mehrwerts aber noch nicht angekommen ist. Aus Irrtümern werden Annahmen, aus Annahmen Dogmen, aus Dogmen Axiome.

Kann man mit digitalen Technologien besser lernen? Natürlich nicht.

Natürlich.

Und zwar dann, wenn es sich anbietet, nicht, wenn es populär ist. Digitale Medien sind im Leben implementiert und sollten es auch in der Schule sein, ohne Angst und Scheu. Sie sollten dann eingesetzt werden können, wenn sie die Chancen des gemeinsamen Lernens erhöhen, das Lernen für die Welt öffnen und das Verständnis von Welt fördern können.

Das wird uns aber erst dann gelingen, wenn wir die Dogmen rund um digitale Bildung beseitigen. Ein Anfang ist es, zu erkennen, wo wir irren und wo wir tätig werden können.

 

Über den Autor

Bob Blume (@legereaude), Lehrer und Blogger, ist Studienrat auf einem Gymnasium in Bühl. Er schreibt in seinem Blog über digitale Bildung und gesellschaftliche Veränderungen.

https://www.bobblume.de/

 

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