Wissensarbeiter: Die Hälfte der Arbeitszeit unproduktiv

 So provokant die Überschrift wirken mag – ihr liegt eine neue Umfrage zugrunde (an der mehr als 400 Wissensarbeiter aus den Branchen IT, Marketing und Finanzen teilnahmen; knapp 60 Prozent der Befragten waren jünger als 35 Jahre). Diese sagt nämlich, dass ein Großteil der Informationsarbeiter die Hälfte ihrer Arbeitszeit als unproduktiv ansieht. Dabei geht es nicht darum, dass Zeit mit Spielen oder ähnlichem verschwendet wird, im Gegenteil; 60 Prozent der Befragten verlieren wertvolle Zeit beim Bearbeiten und der Suche nach beruflichen E-Mails; die meiste Zeit geht dabei für das Ausfiltern unwichtiger Informationen verloren (ein Job, den seit kurzem Clutter automatisch erledigen kann). Zwei Drittel der Wissensarbeiter fordern daher eine gute Strukturierung der Arbeitsaufgaben mit klaren Zielen und Abläufen.

Damit stellt sich die Frage: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Die Zukunft der Arbeit besteht aus kommunikativen Denkprozessen und sozialer Interaktion. Die Art, wie wir im Büro, von unterwegs, beim Kunden oder von zu Hause ausarbeiten, muss sich ändern: Weg vom verzweifelten Suchen nach Informationen, hin zum produktiven Arbeiten wann und wo immer man möchte. Und tatsächlich ist Einiges im Wandel. Bereits mehr als 80 Prozent der Befragten können Arbeitsort und -zeit frei wählen.

Lediglich knapp jeder Fünfte (18 Prozent) arbeitet nach fest vorgegebenen Arbeitszeiten, an festen Orten und mit vorgegeneben Geräten. Und tatsächlich scheint die Flexibilität eine positive Auswirkung auf die Produktivität zu haben: Knapp 70 Prozent bewerten mobiles Arbeiten als produktivitätssteigernd. Teamwork und moderne Technik aus der Cloud sind für die Befragten Triebfedern von Produktivität in ihren Unternehmen.

Und eine weitere gute Nachricht: Unterm Strich fällt die Bilanz der Wissensarbeit aber durchweg positiv aus. Fast alle Befragten identifizierten sich mit den Aussagen „Ich habe heute viel geschafft“ und „Ich hatte heute Spaß bei meiner Arbeit.“

Wie geht es Ihnen damit? Halten Sie sich im Büroalltag für produktiv oder denken Sie, dass die verfügbaren Werkzeuge nicht ausreichen und Sie mehr für die Tools als für Ihre Projekte arbeiten? Wir sind auf Ihre Kommentare gespannt.