30 Jahre PC, 30 Jahre MS-DOS: Microsofts Weg zum Imperium – Teil 2

Heute gehen wir 30 Jahre zurück und schauen etwas genauer hin in Microsofts Geschichte . Damals war nämlich auch ein bisschen Schicksal im Spiel:

1981 war IBM auf der Suche nach einem passenden Betriebssystem für den 16-Bit-Prozessor 8088 von Intel. Gar nicht so einfach! Die beiden Schulfreunde Gates und Allen, schon seit sechs Jahren mit ihrer Firma Microsoft im Geschäft, hatten kein passendes Betriebssystem parat, sondern nur eins für den größeren Prozessor 8086. Gates verwies IBM deshalb auf die Konkurrenz: Und ja, die Softwarefirma Digital Research hätte IBM mit ihrem System CP/M bedienen können. Jedoch sind die Verhandlungen mysteriöserweise (keiner weiß so genau, warum) innerhalb nur eines Tages gescheitert. Angeblich war die Ehefrau des Gründers Kildall nicht ganz unschuldig.

Also kam IBM – nun mächtig unter Zeitdruck – erneut auf Microsoft zu. Gates und Allen wollten sich diese Chance nicht noch einmal entgehen lassen. Deshalb gingen sie schnurstracks einkaufen. Fündig wurden sie bei Seattle Computer Products mit dem Betriebssystem QDOS aus der Entwicklerhand Tim Patersons. Mit 75.000 US-Dollar erwarben sie in zwei Schritten die kompletten Rechte am Quick and Dirty Operating System, und durften damit sogar Unterlizenzen weiter vergeben. Den Entwickler Paterson nahmen sie auch gleich mit. Er wurde zum Microsoft-Mitarbeiter und hatte die Aufgabe, in einer Geheimaktion seine DOS-Variante zu verbessern und an den IBM-PC anzupassen.

Zusammen mit der Programmiersprache Microsoft BASIC aus dem eigenen Haus vergab Microsoft schließlich die erste Lizenz von PC-DOS 1.0, wie es dann hieß, an IBM. Und am 12. August 1981 war es so weit: die ersten 5150-Typen gingen über den Ladentisch. Gates hatte zu Anfang mit einem Gesamtverkauf von gerade mal 200.000 Geräten gerechnet. Doch er täuschte sich gewaltig: Bis 1984 waren es schon 1 Million. Gut, dass er bei den Anfangsverhandlungen trotzdem schlau war. Er überließ IBM nämlich nicht das ganze Betriebssystem, sondern nur Lizenzen für die Nutzung. Dadurch war es Microsoft erlaubt, selbst an dem System weiter zu basteln und Lizenzen auch an andere Hersteller zu vergeben – unter dem Namen MS-DOS. Außerdem verdiente Microsoft ja mit BASIC an jedem verkauften PC mit.

Lesen Sie morgen, wie MS-DOS zum Standard wurde.

Hier finden Sie Informationen zum Urururururenkel von DOS: Windows 7

Lesen Sie Teil 1 von 30 Jahre PC, 30 Jahre MS-DOS: Microsofts Weg zum Imperium.

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