Cebit im nächsten Jahr mit neuem Konzept

Jetzt hat die Cebit 2010 ihre Tore geschlossen. Messe-Chef Ernst Raue zieht ein positives Fazit: "Die CeBIT 2010 hat aus Wachstumshoffnungen konkrete Geschäfte gemacht. Die Branche lässt jetzt die Krise hinter sich und startet durch", sagte Raue. Die Besucher hatten konkrete ITK-Projekte ihrer Unternehmen im Gepäck und kamen gut vorbereitet nach Hannover. Investitionen im Volumen von mehr als zehn Milliarden Euro seien angeschoben worden. Wie viele Besucher insgesamt in die niedersächsische Landeshauptstadt gekommen sind, steht noch nicht fest. In absoluten Zahlen werden es weniger als im vergangenen Jahr sein, weil die Messedauer um einen Tag gekürzt wurde.

Mit dem Thema "Connected Worlds" hat die Cebit den Nerv der Branche getroffen. An Messestände und in Vorträgen drehte sich meistens alles um die Verknüpfung unterschiedlicher Welten - mal technischer, mal organisatorischer, mal sozialer Art. Internet und Digitalisierung machen die Grenzen zwischen Unternehmen und Kunden, zwischen Berufs- und Privatleben durchlässiger. Mittler dabei sind die Anbieter von Tele- und Datenkommunikationsdienstleistern. In Verbindung mit der IT-Branche machen sie die vielschichtige Kommunikation auf nahezu allen Ebenen möglich. Kommunikation stand denn auch im Mittelpunkt der Cebit 2010.

„In Hannover ist noch deutlicher geworden als bisher, dass digitale Hightech der Schlüssel zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen ist, vom Datenschutz bis zum Klimaschutz“, sagte Professor August-Wilhelm Scheer, Präsident des Branchenverbands Bitkom. Das Leitthema „Connected Worlds“ sowie das erfolgreiche Kongressprogramm „CeBIT Global Conferences“ mit Top-Rednern aus Wirtschaft und Politik hätten gleichermaßen zum Erfolg der Messe beigetragen. Das Zusammenwachsen von Technik- und Lebenswelten durch das Internet sei auch unter politischen und sozialen Aspekten ausführlich debattiert worden. „Diese CeBIT ist ein Zukunftskongress für das Leben und Arbeiten von morgen“, so Scheer.

Auch wenn die Messegesellschaft den Verlauf der Cebit 2010 als gelungen lobt, will sie im kommenden Jahr doch einiges ändern. 2011 soll es nicht mehr die eine universelle Messe geben, sondern vielmehr vier Plattformen, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Die "CeBIT pro" wendet sich an professionelle Anwender von Informationstechnologie und Telekommunikation, die "CeBIT gov" spricht die Anwender aus Behörden und öffentlichen Einrichtungen an, "CeBIT lab" wird das Forum für internationale Forschungsinstitute und Universitäten, und schließlich die "CeBIT life" auf Hightech-begeisterte Verbraucher ausgerichtet sein. Insbesondere mit diesem Verbraucherbereich trägt die Messegesellschaft zwei Aspekten Rechnung: Zum einen öffnet sie ihre Tore wieder ganz offiziell für Technik-Fans, ohne dabei dem Wunsch der meisten Aussteller nach einer professionellen Geschäftsmesse zu widersprechen. Zum anderen folgt die Messegesellschaft damit dem in diesem Jahr selbst gewählten Motto der "Connected Worlds" - auch die Welten von Unternehmen und Verbraucher rücken näher zusammen. "Der Verbraucher ist inzwischen integraler Teil der digitalen Wertschöpfungskette. Viele Innovationen im professionellen Bereich werden vom Verbraucher getrieben. Er ist Trendsetter und Innovationsmotor ", sagte denn auch Cebit-Chef Raue.

Die CeBIT 2011 beginnt am Dienstag, 1. März,  und schließt am Samstag, 5. März, in Hannover.

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