Birmingham killt Linux-Großprojekt

Wieder eines der prestigeträchtigen großen Linux-am-Desktop Projekte, die "den Bach runtergehen". Nach Bergen-Belsen in Schweden (siehe "Aktueller Medienartikel - Bergen legt Linux Migration auf Eis") jetzt auch Birmingham. Und die Liste ließe sich fast beliebig weiterführen.

Immer mehr Projektleiter kommen drauf, dass Linux Projekte eben doch ins Geld gehen. Open Source ist nicht automatisch kostenlos. Und schon gar nicht im der Umsetzung oder im laufenden Betrieb (siehe auch "Why is OSS Commercial Software So Expensive?")

Vor kurzem hat ja auch der EDV Leiter von Newham sich so seine Gedanken zu dem Thema gemacht. (siehe "ZDNet - Newham CIO sees open source as 'red herring'")
Laut Richard Steel, dem CIO von Newham, ist Open Source nur ein Köder. Große Konzerne, die Ihr Geld hauptsächlich mit Dienstleistung machen, so wie IBM Global Services, versuchen natürlich soviel Dienstleistung wie möglich zu verkaufen.

Und so kommt es eben auch, dass das National Computing Centre (NCC) in seinem letzten Bericht die installierte Basis von Desktop-Betriebssystemen in englischen (UK) Firmen untersucht hat. Das Ergebnis: Nur einer von 300 PC´s hat derzeit Linux installiert. Hier ein Ausschnitt des Berichtes.

Also sollte die Entscheidung von Brimingham eigentlich keine große Überraschung sein. Trotzdem gibt es auch hier klarerweise wieder die Fanatiker, sie sagen: "Frechheit! Es muss unter allen Umständen Linux eingesetzt werden! BASTA!" Dass diese Fanatiker sich hier den Tatsachen komplett verschließen liegt auf der Hand wenn man sich die Zahlen ansieht. Die Migration auf Windows XP kommt eben um gut 15% günstiger als ein Wechsel zu Linux. Fünfzehn Prozent Ersparnis mit Windows! Das ist eben verantwortungsvoller Umgang mit dem Geld des Steuerzahlers.

Und diese Erkenntnis setzt sich auch langsam bei anderen Linux Projekten durch. Laut Peter Pfläging, IKT-Architekt der Stadt Wien, gibt es für das Scheitern derartiger Projekte die unterschiedlichsten Gründe: "Ein Umstieg auf ein anderes System stellt immer eine kostenintensive Angelegenheit dar. Das Einsparungspotenzial von Software-Lizenzkosten, die bei einer Open-Source-Implementierung wegfallen, ist oftmals zu gering, um etwaige Mehrausgaben für Hardware, Umschulungen und veränderte Wartungsbedingungen aufzuwiegen. " (Quelle: PTE "Birmingham killt Linux-Großprojekt")

Gerhard

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