Support von Microsoft: was, wo, wie

Beim letzten Eintrag habe ich das Thema Hardware-Zertifizierung angesprochen und darauf hingewiesen, dass es - besonders bei Clustern - nur vollen Support geben kann, wenn man zertifizierte Hardware einsetzt. Wie sieht denn aber nun das Supportangebot von Microsoft aus?

Prinzipiell haben Sie für alle Produkte von Microsoft zwei für Sie kostenlose Supportanfragen frei. Dies gilt vor allem auch für Produkte, welche Sie als Privatperson kaufen, also z.B. den Microsoft Flugsimulator oder als Selbständiger wie Microsoft Visual Studio. Für Windows Vista und Office 2007 gilt hingegen, dass Sie 90 Tage kostenlos Support bekommen, egal wie viele Anfragen Sie haben sollten. So kann eine Umstellung mit geringem Risiko durchgeführt werden, da innerhalb der ersten drei Monate sicherlich alle Schwierigkeiten auftreten sollten, die im Alltag so anfallen werden oder würden. Unter https://support.microsoft.com/ finden Sie eine Anleitung, wie Sie Anfragen an Microsoft richten können.

Wichtig hierbei jedoch ist es, dass dies nur für Produkte gilt, die Sie als sogenannte Full Price Products (FPP) kaufen. Die beliebten System Builder Versionen oder OEM Versionen hingegen werden von Microsoft nicht direkt unterstützt, hier ist immer der jeweilige Händler bzw. OEM Partner zuständig. Kaufen Sie also einen PC mit Betriebssystem und Office bei HP oder Dell oder sonstwo, ist in der Regel HP, Dell bzw. der jeweilige Händler für Sie der Ansprechpartner. Diese Informationen finden Sie ausführlich erläutert auf den Microsoft Support Seiten unter https://support.microsoft.com/gp/services 

Und was bedeutet das nun für einen IT Infrastruktur-Architekten? Eine ganze Menge. Schließlich muss diese Person (mit-)entscheiden, wo welche Produkte eingekauft werden sollen: Werden alle PCs bei einem Hardwarehändler mit Betriebssystem gekauft, so kann dies preislich sehr attraktiv sein, jedoch ist man beim Support dann an diesen Händler gebunden. Und das nicht nur für die PCs oder Server, sondern auch für die Microsoft OEM Software darauf.

Um nun Firmenkunden einen Kompromiss zwischen kostengünstigen OEM Produkten und vollem Microsoft Support anzubieten, kann man spezielle Support-Verträge mit Microsoft abschließen. Diese heben nicht die OEM Unterstützung auf sondern bieten zusätzlich auch von Microsoft Support für bestimmte Problemstellungen. Während das Angebot für Großkunden seit Jahren (unter dem Namen Premier Support) existiert, können nun auch kleinere Kunden ohne großen finanziellen Aufwand auf sie abgestimmte Verträge abschließen. Der Name hierfür lautet Essentials Support und existiert in zwei Varianten. Unter https://support.microsoft.com/gp/essesup finden Sie alle wichtigen Informationen hierzu. Und auch wenn einem die Kosten anfangs etwas hoch vorkommen sollten: ein Produktionsausfall durch einen IT Fehler kostet sicherlich mehr. Aber hier muss jeder IT Infrastruktur-Architekt für seine Umgebung abwägen, welche Risiken und Kosten auftreten, um die richtige Entscheidung treffen zu können.

Als Fazit bleibt: Nicht nur IT Wissen ist wichtig, sondern auch das Wissen rund um Support-Leistungen. Nur so kann man schon beim Kauf von vermeindlichen Schnäppchen erkennen, dass die Risiken, irgendwann einmal ohne Support dazustehen den geringen Aufpreis für renommierte Händler nicht wett machen. Denn als IT Infrastruktur-Architekt sind am Ende Sie verantwortlich, dass Ihre IT alle hat, um sauber zu funktionieren, inklusive Support-Unterstützung für den Fall der Fälle.

Und was der Microsoft Support mit Ihren Speicherlösungen zu tun hat, erfahren Sie im nächsten Artikel.