Internet Explorer 8 Performance

Besonders populär sind zur Zeit Geschwindigkeitsvergleiche zwischen einzelnen Webbrowsern. Hier wird in der Regel auf Microbenchmarks zurückgegriffen. Wir nutzen derartige Benchmarks natürlich auch zum Vergleich der Geschwindigkeit mit dem Vorgängerprodukt. So absolviert IE8 zum Beispiel die SunSpider JavaScript Microbenchmark Suite fünfmal so schnell wie die Vorgängerversion IE7.

Allerdings eignen sich derartige Microbenchmarks weniger gut für die generelle Beurteilung der Performance von Webbrowsern. Sie sind sehr gut geeignet, um zum Beispiel während der Entwicklung von Webanwendungen Performanceveränderungen eines Subsystems aufzudecken. Sie sind aber eher schlechter dazu geeignet, Aussagen über die Geschwindigkeit eines Webbrowsers in der täglichen Nutzung treffen zu können, weil sie entweder zu spezifisch sind (Sunspider, Celtic Kane) oder wichtige Faktoren während einer Surfsession wie zum Beispiel Netzwerkverbindung und mögliche Einschränkungen, Latenzzeiten von Netzwerk-Geräten, Wettbewerb um Ressourcen, Browser Caching und Router Caching außer acht lassen.

In den letzten Tagen las ich nun auf verschiedenen Seiten über die Geschwindigkeit von IE8:

Was ist da dran? Uns interessiert primär die Performance des Browsers im praktischen Einsatz. Wir haben dafür eine Messmethode entwickelt, um das Geschwindigkeitserlebnis des Anwenders genauer messen zu können. Wenn man die Geschwindigkeit des Seitenaufbaus und die Ladezeiten in einer definierten Umgebung gegenüber anderen aktuellen Browsern misst, braucht IE8 sich nicht hinter anderen Webbrowsern zu verstecken. In einem aktuellen Video haben wir unsere Ergebnisse zusammengefasst:

Der Internet Explorer 8 zeigte von den 25 weltweit am häufigsten besuchten Internetseiten zwölf am schnellsten an. Chrome 1.0 siegte bei neun Seiten und Firefox 3.05 bei vier Seiten. Zur vollständigen Anzeige der 25 beliebtesten Websites benötigten Chrome 1.0 und Internet Explorer 8 im Durchschnitt jeweils 3,53 Sekunden, Firefox 3,82 Sekunden. Bei der summierten Ladezeit für alle 25 Seiten war ein Unterschied von 0,02 Sekunden zugunsten des Internet Explorer 8 zu erkennen, der Firefox benötigte im Vergleich dazu gute sieben Sekunden mehr.

Mehr Informationen zum Testaufbau, wie verschiedene Browser-Komponenten die Geschwindigkeit beeinflussen und alle Ergebnisse sind in dem Whitepaper Measuring Browser Performance beschrieben.

Bei der Entwicklung von Internet Explorer 8 (IE8) haben wir aber nicht nur Wert auf die Steigerung der Geschwindigkeit gelegt, sondern uns insbesondere die Minimierung des Ressourcenverbrauchs angeschaut. Im Ergebnis benötigt Internet Explorer 8 zum Beispiel zur Darstellung realer Webseiten im Durchschnitt nur 85%-90% der Zeit vs. Internet Explorer 7. Dabei ist IE8 auch ressourcenschonender als die Vorgängerversion. So wird bei der Darstellung dieser Webseiten die CPU lediglich 75%-80% im Vergleich zu IE7 ausgelastet.

Insbesondere im Hauptspeicherverbrauch konnten wir dramatische Verbesserungen erzielen: In unseren automatisierten Lasttests navigieren wir Browser 24h lang täglich auf zufällig gesteuerten Pfaden verschiedenster Webseiten. Während Internet Explorer 7 hier bei einem Testsample am Ende der 24h über 990 MB Hauptspeicher konsumiert, verbraucht Internet Explorer 8 in der gleichen Surfsession weniger als ein Fünftel. Lediglich 141 MB schlugen hier zu Buche.

Was bleibt? Im Ergebnis ist IE8 in der Darstellung von Webseiten sehr schnell. Mindestens genauso schnell wie die Konkurrenz. Aber der wichtigste Vorteil von Internet Explorer 8 ist ein ganz anderer: Webslices und Schnellinfos ersparen uns viel mehr Zeit, als jeder Benchmarktest ermitteln kann. Wenn ich eine Adresse in einem Kartendienst statt mit 8 Mausklicks über nur noch 2 erreiche, dann habe ich wirklich ein komfortableres und schnelleres Surferlebnis. Denn der schnellste Browser ist immer noch der Browser, der die Zielseite gar nicht erst komplett laden muss ;-)