Update: Virtualisierung von Exchange Server 2003 und 2007

In einer Presseerklärung gab Microsoft am 19.08.2008 bekannt, das zukünftig 31 Softwareprodukte aus unserem Hause auch virtualisiert unter Windows Server 2008 mit Hyper-V, Microsoft Hyper-V Server 2008 oder einem anderen Hypervisor, validiert durch das Microsoft Server Virtualization Validation Program (SVVP) supported werden. Dazu gehört unter anderem auch Microsoft Exchange Server.

In dem  Artikel Microsoft Support Policies and Recommendations for Exchange Servers in Hardware Virtualization Environments erläutern wir die Support Policy und geben Empfehlungen zum Betrieb von Exchange Server 2003 auf Microsoft Virtual Server 2005 R2. Dieser Artikel ersetzt den bisherigen Knowledge Base Artikel Microsoft support policies and recommendations for servers that are running Exchange Server in hardware virtualization environments, welchen ich hier und hier referenziert hatte. Zusätzlich beschreiben wir sehr umfangreich die Support Policy und geben Empfehlungen für den Betrieb von Exchange Server 2007 SP1 in einer Hardware-basierenden Virtualisierungslösung.

Exchange Server läuft dabei virtualisiert als Gast. Folgende Voraussetzungen müssen dabei erfüllt sein:

  1. Microsoft Exchange Server 2007 Service Pack 1 (SP1) oder höher
  2. Windows Server 2008 als Operating System (OS)
  3. Keine Installation der Unified Messaging Serverrolle (zur Vermeidung von Latenzproblemen bei Realtime Audio)
  4. Virtuelle Festplatten mit fester Größe (nicht Dynamisch erweiterbar und keine Diferencing Disks)
  5. SCSI pass-through Storage auf Hostebene dediziert dem Gast zugeordnet
  6. Internet SCSI (iSCSI) Storage
  7. Keine weiteren serverbasierenden Anwendungen ausser Management Software (zum Beispiel Antivirus, Backup, Virtual Machine Management, etc.) auf dem physikalischen Host
  8. Cluster Continuous Replication (CCR) oder Single Copy Clusters (SCC)) supported
  9. Kein Support für CCR und SCC zusammen mit hypervisor-basierenden Verfügbarkeitslösungen (zum Beispiel  Hyper-V Quick Migration) aufgrund der fehlenden Kenntnisse der Anwendungsebene
  10. Kein Support für Virtual Machine Snapshot Technologien aufgrund der fehlenden Kenntnisse der Anwendungsebene
  11. Virtueller Prozessor-zu-logischer Prozessor Verhältnis maximal 2:1 (zum Beispiel eine Dual-CPU Hostmaschine mit Quad Cores [8 logische Prozessoren] darf maximal 16 virtuelle Prozessoren an alle Gastmaschinen zusammen zuweisen)

Wir haben intern sehr umfangreiche Testreihen mit virtualisierten Exchange-Umgebungen gefahren. Unsere eigene IT hostet Postfächer von Microsoft Mitarbeitern auch auf virtualisierten Servern, um Erfahrungen aus dem Echtbetrieb zu erlangen. Die daraus gewonnenen Hinweise zur Performance-Optimierung und Skalierbarkeit von Exchange Server 2007 sind in folgenden Artikeln auf Englisch zusammengefasst:

Microsoft leistet Support für virtualisierte Exchange-Serverumgebungen auch für validierte Virtualisierungslösung von Drittanbietern:

Das Windows Server Virtualization Validation Program ist dabei offen für jeden interessierten Hersteller einer Lösung, die Windows Server 2008, Windows 2000 Server Service Pack 4 und Windows Server 2003 Service Pack 2 oder höher auf Maschinenebene virtualisiert. Bisher haben folgende Hersteller ihre Teilnahme an dem formell erklärt:

  • Cisco Systems, Inc.
  • Citrix Systems, Inc.
  • Novell, Inc.
  • Sun Microsystems
  • Virtual Iron Software