Neuer Windows Vista Build 5728

Für die Teilnehmer des Betaprogramms steht seit kurzem eine post-RC1 Version von Windows Vista (Build 5728) zur Verfügung. Neben einer nochmals deutlich gesteigerten Geschwindigkeit sind hier vor allem Bugfixes eingeflossen. Ich habe mehrere post-RC1 Builds schon auf unterschiedlicher Hardware getestet und bin zu größtenteils sehr guten Ergebnissen gekommen.

Auf meinem Samsung P35 Notebook läuft out-of-the-box nahezu alles. Die einzige Ausnahme waren die vier Sondertasten zur Steuerung der WLAN-Verbindung sowie der Controller für SD-Karten, welche beide über Windows Update mit Treibern versorgt wurden. Während die Sondertasten mit Ausnahme der Lautstärkeregelung jetzt reibungsfrei funktionieren, ist der Treiber für den SD-Kartenleser immer noch unbrauchbar: Er erlaubt den Zugriff auf SD-Karten unter Windows Vista nur für den Administrator und auch dann nur lesend, nicht schreibend. Der Bug ist Ricoh schon längere Zeit bekannt, allerdings gibt es bisher keine Abhilfe.

Da der Zugriff auf SD-Karten für mich nicht besonders lebenswichtig ist, sehe ich bisher darüber hinweg und erfreue mich ansonsten eines performanten Systems, mit dem ich produktiv als Hauptgerät arbeite. Mittlerweile funktioniert auch der Media Center anstandslos. Nach Anschluß einer Hauppauge! WinTV-HVR-900 (ein Hybrid TV USB-Stick für digitales terrestrisches [DVB-T] und analoges Fernsehen) wird über Windows Update ein Treiber eingespielt und dem digitalen Fernsehempfang hier in München steht nichts mehr im Wege. Kein Ruckeln, keine Hänger, keine Überraschungen beim Setup. Es funktioniert einfach alles so, wie es soll.

Auf meinem zweiten Computer, dem eigentlichen Media Center System, sieht die Sache noch etwas anders aus. Es handelt sich dabei um einen älteren Rechner mit:

  • Asus CUBX-E Mainboard (Intel BX Chipset mit Promise PDC20265 EIDE-Controller onboard)
  • Pentium III 1,1 GHz CPU
  • 1 GB ECC RAM Hauptspeicher
  • nVidia FX 5500 AGP 2x Grafikkarte (Aero Glass-fähig!)
  • Sound Blaster Live! Soundkarte
  • Hauppage! PVR-500 MCE Fernsehkarte mit MPEG2-Hardwaredecoder
  • Level1 WLAN-Karte mit Ralink RT 2500 Chipset
  • Noname USB 2.0 + Firewire PCI-Karte
  • Samsung 300 GB Festplatte

Da das Mainboard auch mit dem letzten Beta-BIOS von Asus keine 48-Bit LBA-Unterstützung hat und damit kein Festplatten >137 GB unterstützt, hatte ich schon vor langer Zeit eine leicht abgeänderte Version mit einer aktuelleren BIOS-Version 2.20.0.14 für den Promise Ultra100 TX2 IDE-Adapter onboard eingespielt. Damit kann ich an diesen große Festplatten anschliessen und die onboard IDE-Anschlüsse verbleiben für DVD-Laufwerk und Grafikkarte.

Da der Festplatten-Controller von Promise Technology Inc. auch schon ein älteres Semester ist und der Hersteller keine Unterstützung mehr für das Gerät anbietet, gibt es auch keine Treiber für Windows Vista. Für die Installation übergebe ich daher dem Setup den Windows 2003-Treiber des Promise Ultra133 TX3, welcher auch die Unterstützung für den Ultra100 TX2 beinhaltet. Dieser Treiber wird auch akzeptiert und verrichtet schon seit pre-Beta 1-Builds anstandslos seinen Dienst.

Die Installationsprozedur selbst verlief recht zügig und nach ca. 30 Minuten konnte ich den Desktop von Windows Vista mit der neuen Buildnummer 5728 bewundern. Der nächste Stolperstein zeigt sich in Form der WLAN-Karte. Der von Level1 verwendete Chipsatz RT 2500 von Ralink Technology wird nicht out-of-the-box von Windows Vista unterstützt.

Darauf hat mich schon der Windows Vista Upgrade Advisor hingewiesen, den ich jedem nur wärmstens ans Herz legen kann. Einfach auf der bestehenden Hardware unter Windows XP ausführen und man erfährt, welche Soft- und Hardwarekomponenten nicht ode rnur teilweise Vista-tauglich sind und welche Schritte man zur Lösung der Probleme unternehmen kann. Auf meinem Toshiba Portege M200 Tablet PC hat er mich sogar darauf aufmerksam gemacht, daß ich ein BIOS-Update benötige, damit Windows Vista reibungsfrei laufen kann (was es übrigens auch tut, sogar mit Arero Glass bei 1400x1050er Auflösung mit dem nVidia GeForce FX).

Aber zurück zum Thema. Auf der Homepage des Herstellers Ralink Technology  gibt es jedenfalls zertifizierte (!) Treiber für die unterschiedlichsten Windows-Versionen (im Gegensatz zu dem Verkäufer Level1, die nur unsignierte und nicht zertifizierte Treiber anbieten) und die Variante für Windows XP läuft genauso unter Windows Vista.

Damit war der Weg bereitet für den Zugriff auf Windows Update, wo es neben Definitionsupdates für Windows Defender auch die Treiber für die Hauppauge! PVR-500 gab. Damit allein konnte aber der Media Center Test noch nicht losgehen, weil Creative, der Hersteller meiner Soundkarte, leider ebenfalls die Unterstützung für die Live! eingestellt hat.

Wenn man deren FAQ für Windows Vista glauben schenken darf und sich die Windows Vista Treiberverfügbarkeitstabelle einmal näher anschaut, wird man sehen, daß Creative plant, eine ganze Reihe wirklich exzellenter Soundkarten unter Windows Vista nicht weiter zu unterstützen. Aus der fast schon legendären Sound Blaster-Reihe werden bisher nur folgende Modelle mit Vista-Treibern beglückt:

  • X-Fi Familie
  • Audigy 4 Pro
  • Audigy 4
  • Audigy 2 ZS Serie
  • Audigy 2 Serie
  • Audigy LS
  • Live! 24-bit

Für alle ISA- und PCI-Karten bis zur Live!-Reihe gibt es keine Unterstützung mehr von Creative und deshalb auch keine Inbox-Treiber in Windows Vista. Hier kann man also nur die Windows XP-Treiber ausprobieren und hoffen, daß sie funktionieren. Bei mir klappt das mit der Live! sehr gut und nachdem ich Soundunterstützung hatte (und den Treiber meiner Sammlung meinem USB-Stick hinzufügte), konnte ich mich an die eigentliche Funktion des Computers machen. Das Setup der Media Center Anwendung selbst ist sehr simple und benötigt nur wenige Schritte, durch die ein gut gemachter Assistent führt. Als erstes wurde die Hardware erkannt und die Einrichtung der Dual-Tuner-Karte für analogen Fernsehbetrieb vorgenommen. Nach Eingabe meiner Postleitzahl und einer Aktualisierung der Daten aus dem Internet konnte ich ohne langwierige Suchläufe direkt alle Kanäle sehen.

Leider ist das Seherlebnis zur Zeit noch sehr eingeschränkt, da der Grafikkartentreiber von nVidia einen Bug aufweist, der beim Fernsehen im Media Center zu einem Bluescreen führt. Die DVD-Wiedergabe oder das Abspielen von anderen Videos funktioniert dagegen klaglos. Intere Recherchen ergaben, daß der Treiberfehler schon bekannt ist und nVidia hier an einer fehlerbereinigten Version arbeitet.

Bis auf die wenigen Treiberprobleme, die ich noch habe und die ich bei einem neuen OS im Prerelease-Stadium auch vertretbar finde, macht Windows Vista rundum Spaß. Die Treiberprobleme sind relativ einfach behebbar. Dem Release-Termin sehe ich daher mit Freude entgegen. Wann der genau ist? Das wird noch nicht verraten. Eine Überaschung soll es ja noch sein!