Outlook 2003 Abstürze nach Postfachumzug auf Exchange Server 2003 SP2

Mit Microsoft Exchange lassen sich Postfächer normalerweise problemlos von einem Server auf einen anderen umziehen. Dabei bleiben die Nachrichten, die Einstellungen des Postfachs, die Regeln, etc. erhalten und Outlook ändert den Postfachservernamen im MAPI-Profil automatisch ab.

Seit der Veröffentlichung des Service Packs 2 für den Exchange Server 2003 berichten Kunden in seltenen Fällen über Probleme nach dem Umziehen auf einen Server mit installiertem Service Pack 2. Bei einigen Postfächern stürzt der Outlook 2003-Client nach dem Postfachumziehen ab. Ursache ist eine Diskrepanz zwischen der replid map im Hauptspeicher des Servers und der replid map in der Jet-Datenbank. Outlook greift beim Erstellen einer entryid für ein Objekt auf einen Index zurück. Beim Anfordern eines Indexeintrags über verschiedene Zugriffsmethoden erhält der Client die Daten aus der Datenbank (Jet) oder aus dem Cache. Bei einer Inkonsistenz zwischen diesen beiden Quellen stürzt Outlook ab.

Abhilfe schafft das Dismounten und Remounten der betroffenen Informationsspeicher, in dem sich die verschobenen Postfächer befinden. Danach ist der Cache wieder mit der Datenbank synchron und die Benutzer können wieder mit Outlook arbeiten. Alternativ kann auch der Store-Prozess neu gestartet werden - damit werden dann aber alle Datenbanken in allen Speichergruppen kurzfristig in der Arbeit unterbrochen.

Einige Benutzer melden jedoch nicht nur Abstürze von Outlook 2003, sondern berichten über doppelte Standardordner wie Posteingang, Kalender, etc., Probleme mit Stellvertreterberechtigungen wie auch mit Free/Busy-Zeiten. Diese Probleme werden durch den Workaround von oben nicht behoben .

Stattdessen sollten Exchange Server 2003 mit installiertem Service Pack 2, auf die Postfächer verschoben werden sollen, für den Zeitrahmen der Postfachumstellungen über einen Registryeintrag rekonfiguriert werden. Auf diesen Servern ist der GRM Cache (Guid/replid mapping cache) standardmäßig eingeschaltet, während bei Verwendung von Service Pack 1 dieser Cache standardmäßig ausgeschaltet ist. Der Zweck des GRM Caches ist das Vermeiden von Performanceproblemen während des Postfachumzugs - wobei das Ausschalten des Caches zur Vermeidung der (selten auftretenden) Probleme möglicherweise die bessere Wahl ist, bis für das Problem eine Lösung in Form eines Patches zur Verfügung steht.

Dazu muß man in der Registry pro Datenbank einen bestimmten Wert setzen. Unterhalb des Pfades des Exchange Informationsspeichers befindet sich ein Unterordner mit dem jeweiligen Servernamen. Darunter existiert für jeden Informationsspeicher ein Unterordner mit dem Namen der Store GUID:

HKLM \ System \ CurrentControlSet \ Services \ MSExchangeIS \ <Server> \ <Store GUID>

Unterhalb des jeweiligen Informationsspeicher-Ordners legt man dann für jeden Postfachspeicher, auf dem man den GRM Cache deaktivieren möchte, einen DWORD mit dem Namen Guid-Replid Caching an und setzt den Wert auf 0. Das Ausschalten des GRM Caches erlaubt dann das Verschieben der Postfächer ohne die Gefahr der oben beschriebenen Probleme. Das Abschalten des GRM Caches muß jedoch vor dem Postfachumzug erfolgen. Die nachträgliche Änderung behebt nicht mögliche Probleme von schon verschobenen Postfächern.

Microsoft arbeitet an dem Problem und stellt in Kürze einen Patch zur Beseitigung des Problems zur Verfügung.