Netzwerkressourcen als Alternative zu Laufwerksbuchstaben-Verbindungen

Die meisten Administratoren bieten den Anwendern historisch bedingt gemappte Laufwerksbuchstaben zum Zugriff auf Netzwerkressourcen an. Diese werden per Loginskript sicher gesetzt und verweisen auf die in der Regel für alle Anwedner verfügbaren Netzwerkressourcen (Shares). Im Arbeitsplatz zeigen sich diese den Anwendern mit der Syntax:

<share><$> auf "<servername>" (LWZ:)

Viele Anwender und Administratoren stören sich an dieser Darstellung, da seit Windows XP im Explorer nicht mehr der Laufwerksbuchstabe an erster Stelle erscheint. Weiterhin taucht in der Netzwerkumgebung nicht mehr der Rechnername auf, sondern die Beschreibung des Rechners und dahinter erst der Rechnername in Klammern. Beides ist mit Service Pack 2 für Windows XP gemäss Knowledge Base Artikel Die Computerbeschreibung wird vor dem Computername in Windows XP angezeigt via Registry über die Parameter ToggleCommentPosition und ShowDriveLettersFirst steuerbar. Die Parameter können sowohl unter HKLM für alle Anwender auf dem PC oder zum Einstellen dieses Verhaltens pro User unter HKCU konfiguriert werden. Der Maschinen-Schlüssel überlagert dabei den pro User-Schlüssel. Die Änderungen werden erst beim nächsten Login wirksam.

Trotzdem ist die Nutzung von Laufwerksbuchstaben oft sehr ungünstig für Anwender. Als alternative Lösung möchte ich an dieser Stelle die Verwendung von Netzwerkressourcen vorstellen. Meinen ehemaligen Arbeitskollegen Michael Begerow von der SYMPLASSON Informationstechnik GmbH in Hamburg möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, von dem ich die Anwendung dieses Verfahrens als Alternative zur Verwendung von Laufwerksbuchstaben übernommen habe.

Anstelle der Mappings im Arbeitsplatz kann man über die Netzwerkumgebung aber auch Netzwerkressourcen definieren. Diese erstellt der Anwender defaultmäßig in der Netzwerkumgebung seines Benutzerprofils parallel zum Desktop und Startmenü. Dieser Ordner läßt sich analog zu den Ordnern Startmenü und Desktop auch auf einen Netzwerkordner umlenken (User Shell Folders: Nethood).

Wählt man eine definierte Ressource an, so wechselt der Explorer in das entsprechende Ziel. Eigenschaften sind hier nicht weiter zu vergeben, nur der Name ist veränderbar. Eine weitere Sortierung ist auf dieser Ebene so zunächst nicht möglich.

Schaut man sich eine solche Ressource am cmd-Prompt an, so zeigt sich die Netzwerk Ressource als Ordner mit 2 Dateien. Einmal gibt es eine versteckte Systemdatei desktop.ini sowie eine target.lnk. Die Anwahl einer Ressource führt automatisch die Verknüpfung target.lnk aus. Kopiert man die target.lnk in einen normalen Ordner, so stellt sich dieser als normale Verknüpfung dar und man kann sie wie üblich bearbeiten.

Netzwerkressourcen sind meiner Ansicht nach eine sehr sinnvolle Alternative zur Definition von entsprechenden Netzwerk Zugängen für den Anwender. Sie definieren Zugriffe und erlauben eine Beschreibung der Ressource. Die Ressource ist ein freigegebener Order, ein WebDAV-Ordner im Intra- oder Internet oder möglicherweise auch ein FTP-Server. Die Beschreibung kann sinnvoll für die Anwender gewählt werden.

Die Netzwerkressourcen ermöglichen dem User das komfortable Browsen in der Zielressource. Die Umlenkung der Netzwerkumgebung auf einen Server ermöglicht eine zentrale Administration der gezeigten Ressourcen, ohne dass der Anwedner angemeldet sein muss.

Im Netzwerk-Zielordner lassen sich auch Unterordner abbilden, die dann eine Strukturierung unterschiedlicher Ressourcengruppen (z.B. Unterordner Administration mit Administrator-Ressourcen) ermöglichen. Man kann auch in der Umlenkung auf einen gemeinsamen zentralen Ordner verweisen, dann können die User auch keine Vorgaben verändern oder eigene Ressourcen hinzufügen. Definierte Ressourcen, also Ordner mit target.lnk und desktop.ini, kann man auch auf den Desktop oder ins Startmenü verschieben oder kopieren.