Was ist neu in SharePoint 2013?

Seit Juli 2012 steht die Consumer Preview von SharePoint 2013 und Office 2013 zur Verfügung und diese sieht bereits jetzt sehr vielversprechend aus: Mit SharePoint 2013 werden aktuelle IT-Trends, wie Social Collaboration, Cloud Computing und Mobility verstärkt aufgegriffen. Ziel dabei ist die User Experience  auch in diesen Bereichen noch stärker zu vereinheitlichen und dem Benutzer den größtmöglichen Komfort zu bieten.  Dabei ist der neue SharePoint weniger eine Revolution als eine Evolution und Verbesserung der aktuellen Plattform SharePoint 2010.

Social Collaboration

Kunden, die bereits heute SharePoint 2010 nutzen, haben sich zusätzlich zu den bereits zahlreich vorhanden Collaboration-Funktionen erweiterte Social Features, wie Microblogging und die Möglichkeit für Communities gewünscht. Diesen Wünschen kommt der neue SharePoint nun nach. Die neue MySite zeigt sich im schlankeren Design und bündelt an einem zentralen Ort alle persönlichen Daten. So werden beispielsweise alle an einen Anwender zugewiesenen Aufgaben ab sofort auf der MySite gebündelt angezeigt. Dabei kann es sich um Aufgaben direkt in SharePoint, aber auch aus MS Project oder MS Exchange bzw. Outlook handeln.

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Ein integrierter und verbesserter Newsfeed bildet das Herzstück der Social Community und informiert über aktuelle Ereignisse im eigenen Netzwerk. Hier kann man Nachrichten posten, Informationen teilen, Postings “liken” , kommentieren oder direkt darauf antworten. Hashtags und Mentioning wurden aus der Twitter-Welt importiert und sogar das Einfügen von Bildern, Videos und Links in eigene Posts ist einfacher geworden.
Ein User kann neben Personen auch Dokumenten und SharePoint Webseiten folgen und somit seine eigene Informationsversorgung zielgerichteter steuern.

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Dokumente können per Drag & Drop auf SharePoint abgelegt werden und wesentlich einfacher geteilt werden. Führt man den Mauszeiger über einen Dokumenten-Link in der Dokumentenbibliothek, öffnet sich ein separates Preview-Fenster, in welchem man durch das Dokument blättern kann, aber das Dokument auch mit einem Mausklick mit anderen sharen kann.

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Dokumente, die auf SharePoint abgelegt werden, können direkt mit dem lokalen PC synchronisiert werden. Ein kleiner Sync-Button, zu finden auf der Webseite oben rechts, ermöglicht die Offline-Mitnahme der Dokumentenbibliothek mit einem Klick. Dazu wird auf der lokalen Festplatte ein neuer Ordner im Dateisystem erstellt, wohin alle relevanten Daten synchronisiert werden.

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Für den Aufbau von eigenen Business Communities bringt SharePoint 2013 ein neues Template mit, welches die aus Internet-Foren bekannten Funktionalitäten mitbringt. Diese neuen Funktionen werden vor allem in Wissensmanagement-Szenarien einen großen Mehrwert bieten.

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Cloud

SharePoint 2010 wurde damals noch nicht für die Bereitstellung über die Cloud entwickelt. Diese Möglichkeit wurde erst während des Lebenszyklus von 2010 nachimplementiert. Somit standen hier auch noch nicht alle Funktionen von SharePoint 2010 von Anfang an für die Nutzung in der Cloud zur Verfügung, sondern wurden sukzessive erweitert. Doch auch die Architektur von 2010 war nicht von Anfang an auf die Bereitstellung in der Cloud abgestimmt, so dass auch hier der eine oder andere Wunsch offen blieb. Mit SharePoint 2013 hat man die Architektur entsprechend auf eine modulare und Service-orientierte Architektur angepasst sowie auf offene Webstandards gesetzt. So können in Zukunft bspw. Services wie Workflows oder die Office Web Applications auf separate Server ausgelagert werden.
Auch im Bereich Datentransfer hat sich einiges getan, so werden z.B. BLOBs separiert und nur noch die Deltas zwischen Datenbank und Web-Frontend übertragen, dies spart Bandbreite und Performance. Darüber hinaus können Anfragen zukünftig klassifiziert werden und kritische Anfragen höher priorisiert werden als andere, dies liefert dem User spürbar kürzere Antwortzeiten.

Auch die Anbindung von externen Systemen an SharePoint hat sich maßgeblich verbessert. Durch den Support von offenen Webstandards, wie OAuth und OData, die auch bereits von Facebook und Twitter genutzt werden, ist es z.B. nicht mehr zwingend erforderlich, dass ein Webservice zur Ausführung die Benutzerdaten eines Users benötigt oder Zugriff auf SharePoint Daten erhält. Darüber hinaus wird auch die Verbindung zu externen Datenquellen, wie SQL Azure einfacher.

Neu in SharePoint 2013 ist auch die Bereitstellung von eigenen Applikationen bzw. Custom Code, was den Admins in der Vergangenheit beim Thema Betrieb und Migration immer wieder Kopfschmerzen bereitet hat. In der neuen Version von SharePoint wird dazu das Konzept der Apps aufgegriffen. Zusätzliche Features und Funktionen werden in Apps isoliert und getrennt von SharePoint, z.B. in einem eigenen App Web, bereitgestellt und können den SharePoint Betrieb somit nicht beeinflussen.
Apps können unternehmensintern in einem eigenen App Store zur Verfügung gestellt werden, es können jedoch auch Apps aus einem öffentlichen Globat Marketplace mit eingebunden werden. Somit erreicht auch die “Consumerization of IT” im Geschäftskundenbereich neue Möglichkeiten.

Mobility

Mit SharePoint 2013 wird auch die Unterstützung von mobilen Endgeräten verbessert. So wird die komfortable Nutzung von SharePoint auf verschiedenen Endgeräten mit unterschiedlichen Browsern und Betriebssystemen ermöglicht. Dazu gehören Android, iOS und Windows Phone. Benutzer können in der neuen Version einfacher zu SharePoint-Inhalten navigieren, Dokumente einfacher editieren oder neue Listeneinträge erstellen. Durch die ausgelagerten Office Mobile Web Apps müssen Office-Dateien zur Bearbeitung nicht mehr lokal gespeichert werden. Darüber hinaus ist die Bedienbarkeit über touchfähige Geräte verbessert, so können in Zukunft interaktive Analysen und Auswertungen auf Basis von Excel- und Performance Point Services auch auf einem Tablet oder iPad ermöglicht werden.

image© 2012 Microsoft

Um für jedes Endgerät die optimale Darstellung von Inhalten zu ermöglichen, wurde in SharePoint 2013 das Prinzip des Channels eingeführt. Hiermit kann für jedes Endgerät eine eigene Masterpage erstellt werden und ein individuelles Seitenlayout definiert werden.

Gerade für Webdesigner gibt es hier noch weitere gute Nachrichten: Bisher musste man für die Erstellung eines eigenen Weblayouts für SharePoint spezielle Tools, wie SharePoint Designer oder Visual Studio nutzen. Mit der neuen SharePoint-Version können Webdesigner mit ihren bereits vertrauten Tools, wie Dreamweaver oder Microsoft Expression arbeiten. Ermöglichen tut dies, die konsequente Trennung von Design, Funktionalität und Inhalten. Der Aufwand zur Erstellung von individuellen Pagelayouts wird hiermit stark vereinfacht und Webdesigner und Entwickler können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Zusätzlich ist auch das Bereitstellen von Inhalten einfacher geworden. So können Inhalte aus Word direkt in SharePoint ohne Formatierungsverlust übernommen werden und Bilder mit einem automatischen Re-Sizing hochgeladen und in Webseiten eingefügt werden.

Neben den bereits genannten Verbesserungen im WCM-Bereich, bietet SharePoint 2013 auch die Möglichkeit klare URLs für Webseiten festzulegen und auch für Suchmaschinen relevante Parameter festzulegen

Fazit

Mit SharePoint 201 werden die Funktionalitäten zu der Vorgängerversion 2010 erweitert und verbessert sowie etablierte IT-Trends aufgegriffen. SharePoint 2013 baut somit seine Potenziale und Stärken als zentrale Businessplattform mit einem einheitlichen Benutzererlebnis weiter aus.

 

Hinweis: In den kommenden Blogartikeln wird noch detaillierter auf die neuen Funktionen und Möglichkeiten in SharePoint 2013 eingegangen. Dieser Artikel sollte nur einen kurzen Abriss über die Highlights im neuen SharePoint geben.