Web Content Management mit SharePoint 2010

1. Warum Web Content Management?
2. Eine einheitliche WCM Plattform
3. Veröffentlichungswebseiten
4. Einfache Bearbeitung und Publizierung von Webseiten
5. Branding- und Anpassungsmöglichkeiten
6. Vereinfachte Publikation von Webseiten
7. Effizientes Management
8. Fazit

Warum Web Content Management?

Unternehmenswebseiten werden immer größer und komplexer und eine typische Unternehmensinfrastruktur enthält sowohl Intranet-, Internet- und Extranet-Seiten, welche zumeist die gleichen Themen abdecken, jedoch für unterschiedliche Zielgruppen aufbereitet sind. Das Management solcher inhaltsorientierten Webseiten kann für ein Unternehmen dann schon zu einer Herausforderung werden.
In der Regel haben nur Webdesigner und Webentwickler das Recht und die Möglichkeiten Änderungen an der Unternehmenswebseite durchzuführen. Sollen Inhalte aktualisiert werden, werden diese an die IT-Mitarbeiter weitergeleitet, die diese dann in die Webseite einpflegen. Dies ist ein sehr aufwendiger und teilweise zu langwieriger Prozess, welcher zu Engpässen führen kann.
Ein Web Content Management System (WCMS) löst dieses Problem. Webdesigner können innerhalb eines WCMS mithilfe von Vorlagen das Layout, Branding und Verhalten einer Webseite vordefinieren und den Benutzern bestimmte Bereiche zur Inhaltsbearbeitung zur Verfügung stellen. Doch zu einem modernen Web Content Management gehört nicht nur die Bereitstellung von modernen Webseiten und dessen Gestaltung, sondern auch die Kontrolle und Analyse der Webseiten mit Workflows und Berichten auf Basis einer einheitlichen Plattform für die Intranet-, Extranet und Internet-Seiten.

Eine einheitliche WCM Plattform

Erfolgreiche WCM-Lösungen bieten eine einheitliche Plattform für ein effizientes IT-Management und eine individuelle Flexibilität und Agilität für die Anwender.

SharePoint hat sich in vielen Unternehmen bereits als Mitarbeiterportal und unternehmensweite Plattform etabliert. Der Nutzen wächst jedoch noch mehr, wenn sie auch für die Kommunikation mit externen Kunden und Partnern im Extranet sowie für den öffentlichen Unternehmensauftritt zum Einsatz kommt.
Schon mit der Vorgängerversion SharePoint 2007 bot die Plattform alle Leistungsmerkmale eines modernen Web Content Management Systems (WCMS). Doch mit SharePoint 2010 kommen zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen mit hinzu, die den gesamten Prozess der Webseitengestaltung und dessen Verwaltung mit Standardfunktionen unterstützt. Es können sowohl strukturierte Webseiten mit vordefiniertem Layout als auch Communityseiten mit unstrukturierten Inhalten realisiert werden. SharePoint 2010 liefert eine robuste, aber vor allem auch flexible Plattform mit einer Veröffentlichungsinfrastruktur, welche sowohl ein Redaktionssystem, die Verwaltung und Versionierung von Inhalten, Freigabe- und Benachrichtigungs-Workflows für neue und geänderte Inhalte, Mehrsprachigkeit und Web Services für die mehrfache Verwendung der Inhalte beinhaltet.

Die Spannweite von SharePoint reicht von Wiki-Seiten bis zu professionellen Internetseiten.
Auf Wiki-Seiten gibt es typischerweise viele Autoren, dessen Inhalte ohne vorherigen Genehmigungsprozess veröffentlicht werden. Die Publikation von Internetseiten erfolgt dagegen sehr kontrolliert, beinhaltet eher strukturierte Inhalte und besitzt ein pixelgenaues Branding.

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Spannweite von SharePoint: Von Enterpise Wikis bis zu professionellen Internetseiten ist alles möglich

Wie viel Kontrolle bei der Veröffentlichung von Inhalten tatsächlich erfolgen soll, kann in SharePoint individuell bestimmt werden.

Als offene und erweiterbare Applikations-Plattform und dem Support von Standards ist SharePoint 2010 die ideale Ausgangsbasis für flexible Business-Lösungen und überzeugende Unternehmenswebseiten.

Mit SharePoint 2010 sind jede Menge neuer Technologien und Features in die Plattform eingezogen, aber auch bestehende maßgeblich optimiert und erweitert worden. Dazu gehören z.B. AJAX, Silverlight, XSLT Views, LINQ, REST für API-Programmierung und das Client Object Modell sowie XHTML-Support und WCAG 2.0-konforme Webseiten.
Darüber hinaus kann SharePoint 2010 von verschiedenen Browsern genutzt werden, neben dem IE werden u.a. auch  Safari und Firefox unterstützt.

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SharePoint 2010 WCM-Struktur

Veröffentlichungswebseiten

Grundsätzlich werden für WCM in SharePoint die sogenannten Veröffentlichungswebseiten genutzt. Dabei handelt es sich um eine spezielle SharePoint-Vorlage, welche neben den SharePoint-Standardfunktionen besondere Funktionen zur Inhaltsveröffentlichung bereithält. Dazu gehören u.a. ein integrierter Veröffentlichungsworkflow, Mehrsprachigkeit, Unterstützung von Staging-Szenarien und Dokumentenkonvertierung
Beim Erstellen einer neuen Veröffentlichungswebsite werden ihr Inhalt und ihre Eigenschaften als neues Listenelement in einer speziellen SharePoint-Bibliothek “Seiten” gespeichert. Administratoren können die Berechtigungen dieser Bibliothek verwalten und genau bestimmen, welche Benutzer hier über Bearbeitungsrechte verfügen. Auf diesem Weg können der Besitz und die Verwaltung der Inhalte für eine Webseite vom Administrator an ein Team delegiert werden.

Die Kernanforderung für ein WCMS ist jedoch die Trennung von Layout und Inhalt.

Konsequentes Branding auf interne und externe Webseiten ist unerlässlich für jedes Unternehmen und wird traditionell von IT-Mitarbeitern verantwortet, wohingegen die Inhalte direkt von den Fachabteilungen generiert werden.
Durch die Trennung der Inhalte von den Seitenlayouts, ermöglicht SharePoint die zentrale Steuerung des Look and Feels und ermöglicht den Anwendern, sich nur auf die Schaffung der bestmöglichen Inhalte zu konzentrieren.
Da die Benutzer mehrere Vorlagen mit verschiedenen Eigenschaften benötigen, unterstützt SharePoint mehrere Seitenlayouts für verschiedene Seitentypen mit entsprechender Navigation und Stilen.

Das Banding einer SharePoint-Webseite wird mithilfe von ASP.NET 2.0-Masterseiten und Page Layouts (.aspx-Seiten) umgesetzt. Beide werden zur Laufzeit kombiniert und definieren gemeinsam das Aussehen und Verhalten der aufgerufenen Webseite.

Die Masterpage definiert maßgeblich das Layout einer Webseite. Dazu gehören Elemente wie Kopf- und Fußzeile, aber auch die Navigation sowie das Logo, ein Such- und Login-Feld, aber auch Bearbeitungssteuerelemente, CSS-Referenzen und Server Controls.
Das Page Layout definiert die Anordnung des Hauptinhalts. Dieses referenziert auf eine Masterpage und enthält Webpartzonen, die Webparts selbst und die Controls für die Benutzereingabe. Page Layouts müssen dabei immer einem Inhaltstyp entsprechen, der vom Inhaltstyp “Seite” abgeleitet wird. Dieser beinhaltet in der Regel Metadatenspalten wie Namen, Titel, die Beschreibung der Seite, Kontaktinformationen und ein Veröffentlichungszeitplan. 
Die Field Controls legen die Darstellung des jeweiligen Inhaltstyps fest und bieten die Kontrolle über die Struktur und das Branding der Webseite. Außerdem wird hier festgelegt, welche Bearbeitungsmöglichkeiten hier für den Benutzer freigeschaltet werden. Gerade auf Internetseiten möchte man die Bearbeitung durch den Benutzer nur sehr eingeschränkt bzw. gar nicht ermöglichen. Genau das kann man mit den Field Controls entsprechend einrichten.

Es gibt eine Vielzahl von Controls, die auf der Webseite direkt eingebunden werden können. Webparts können in SharePoint 2010 auf zwei verschiedene Arten eingebunden werden. Von SharePoint 2007 ist man es gewöhnt, dies in Webpartzonen zu tun. Die Webpartzonen werden vordefiniert und die Autoren können in diesen Bereichen Webparts ihrer Wahl platzieren. Andernfalls kann der Webdesigner, der üblicherweise die Masterpage erstellt, bereits im Vorfeld Webparts fest im Page Layout platzieren und auf diesem Wege verhindern, dass Autoren später die eingebundenen Webparts verändern können.

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Aufbau einer SharePoint-Webseite

Wie auch bei anderen SharePoint-Webseiten sind alle Inhalte  der Veröffentlichungswebseite in einer Site Collection enthalten. Diese beinhaltet nicht nur die oben genannten Masterpages und Page Layouts, sondern auch alle Bilder, Videos und Dokumente, auf welche innerhalb der Webseite verwiesen wird sowie Workflowaufgaben, Formatbibliotheken (beinhaltet CSS-Dateien), Berichte und wiederverwendbaren Inhalt.

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Teilbereiche einer Webseite, wie z.B. “Über uns”, “Produkte” oder “Jobs & Karriere” werden separat in Unterwebseiten der Stammwebseite der Site Collection, in Form einer Baumstruktur abgebildet. Jede dieser Unterwebseiten bekommt wiederum ihre eigene Seiten-Bibliothek, in der ihre Inhalte gespeichert, verwaltet und separat berechtigt werden können.

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Aus dieser Struktur ergibt sich auch gleichzeitig die Navigation der Webseite.

Einfache Bearbeitung und Publizierung von Webseiten

Das Design einer Webseite wird typischerweise von Web-Agenturen übernommen, die technische Umsetzung von IT-Dienstleistern mit entsprechendem Knowhow. Doch die Inhalte werden meist direkt von den zuständigen Fachabteilungen geliefert. Die dafür notwendigen Werkzeuge und Vorgehensweisen sind den Mitarbeitern häufig bereits schon vom Intranet her bekannt, der Umgang mit Office und SharePoint ist ihnen vertraut. Somit wird SharePoint für Unternehmen auch als Web Content Management System interessant.

Inhalte für Internetseiten können in SharePoint 2010 genauso bearbeitet werden, wie auch alle anderen Inhalte innerhalb von SharePoint. Wie beim klassischen Dokumentenmanagement, stehen dem Autor auch hier Funktionen zum Ein- und Auschecken, Versionierung und vorkonfigurierte (Genehmigungs-) Workflows zur Verfügung.
Die Inhalte der Webseiten können direkt im Browser mithilfe des integrierten WYSIWYG-Editors und der neuen Ribbon UI bearbeitet werden. Durch Live Previews werden die Änderungen und Anpassungen sofort sichtbar. Mit dem Einzug der Multifunktionsleiste in SharePoint 2010 erhalten die Anwender eine durchgängige und einheitliche Benutzeroberfläche sowohl im Office Client, als auch auf der Serverseite.

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Um die anschließende Veröffentlichung der aktualisierten Inhalte kontrolliert durchführen zu können, bietet SharePoint einen bereits integrierten Genehmigungsworkflow an. Sobald dieser gestartet wird, werden alle Personen, die an diesem Prozess beteiligt sind, per Email benachrichtigt. Welche Personen für welche Aufgaben berechtigt sind, kann über das SharePoint-Berechtigungskonzept auf der jeweiligen Seite direkt definiert werden.

Auch das Layout bzw. das Theme einer Seite kann in SharePoint 2010 mit wenigen Mausklicks verändert werden.  Dazu können nach wie vor die “Ready-to-use”- SharePoint-Vorlagen verwendet werden oder eigene mit dem SharePoint Designer 2010 individuell erstellet werden.

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Darüber hinaus können in der jüngsten Version von SharePoint auch PowerPoint 2010 -Templates als Seitenvorlage für SharePoint importiert und dort zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.

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Die neuenmitgelieferten Media WebParts ermöglichen die einfache Einbettung von Videos direkt in die Webseite, welche dort, dank Silverlight-Technologie, auch ohne zusätzlichen Mediaplayer abgespielt werden können.

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Zur zentralen Verwaltung der Videos steht eine neue Digital Asset Library zur Verfügung, welche direkt auf das Management und die Vorhaltung von Multimedia-Daten spezialisiert ist. Da Video- und Audio-Dateien in der Regel auch immer ein größeres Datenvolumen besitzen, und von den Administratoren daher nur ungern in der SharePoint-DB gespeichert werden, hat man bei SharePoint 2010 auch die Möglichkeit diese Dateien im Remote BLOB Storage abzulegen. Mithilfe des BLOB Caches, können vor allem auch Videos direkt von dort gestreamt werden.

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Die Realisierung von Mehrsprachigkeit (Variations) ist mit SharePoint 2010 nun noch einfacher. So ermöglicht das Multi-Lingual User Interface (MUI) es Benutzern die Sprache während der Laufzeit zu wechseln. Die Strings, die in jeder Sprachversion verwendet werden sollen, kann die IT selbst konfigurieren.

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Schnellere Ladezeiten durch eine asynchrone Datenübertragung und somit eine bessere User Experience ermöglicht AJAX in SharePoint 2010, da hiermit Round-Trips zum Server eingespart werden können.

Metadaten sind eine Schlüsselkomponente für viele Anwendungen und Möglichkeiten. Somit soll es dem Benutzer auch so einfach, wie möglich gemacht werden Metadaten zu erfassen und zu pflegen. Der Benutzer hat mit Office und SharePoint 2010 die Möglichkeit seine Tags und Metadaten entweder direkt im Browser oder auch clientseitig zu bearbeiten. Dazu kann er seine eigenen Schlüsselwörter selbst definieren (Folksonomy) oder aus  einer bereits vorgegebenen Sammlung an Begriffen auswählen (Taxonomie).

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Auf der Serverseite können diese Metadaten dann z.B. für die Metadaten-orientierte Navigation, aber auch für die Suche und die Filterung der Daten verwendet werden.

Mithilfe des Tag Cloud Webparts in SharePoint 2010 kann die Relevanz der Inhalte organisch abgebildet werden.

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Darüber hinaus können Inhalte von den Nutzern auch mit dem bekannten Fünf-Sterne-System bewertet werden:

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Branding- und Anpassungsmöglichkeiten

In dem oberen Abschnitt “Einfache Bearbeitung und Publizierung von Webseiten” wurde bereits ausführlich erläutert, dass es jede Menge Möglichkeiten gibt das Look & Feel einer Seite, aber auch deren Inhalte direkt im Browser zu bearbeiten. Wenn man jedoch eine Webseite gestalten möchte, die vollständig dem Corporate Identity des eigenen Unternehmens entspricht, kann man hierfür auch die komplette Struktur und das Design der Webseite mithilfe der MasterPages, Page Layouts und Themes anpassen. Hierzu stehen dem Benutzer zwei verschiedene Tools zur Verfügung: Mit dem (kostenlosen) SharePoint Designer 2010 können vor allem die Masterpages, das Page Layout und das Design der Webseiten angepasst, aber auch neue Workflows erstellt werden. Die meisten Dinge lassen sich mit diesem Tool ohne Programmierkenntnisse, als sogenannte “No Code-Lösungen” erledigen.

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Die in SharePoint Designer 2010 erstellten Lösungen können als wiederverwendbare Packages (.wsp-Files) gespeichert und bei Bedarf zur Weiterentwicklung auch in das “Profi”-Entwicklertool Visual Studio 2010 importiert werden. Dieses kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn es um die Entwicklung von eigene WebParts, Eventhandlern, komplexen Workflows und eigenen Applikationen geht.

Das folgende Beispiel zeigt, wie man mithilfe der oben genannten Tools aus einer OOTB-SharePoint-Webseite (Abb. a) eine Webseite mit komplett neuem Branding (Abb. b) zaubern kann:

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Abb. a

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Abb. b

Je nachdem wie viel Änderungen man an einer OOTB-SharePoint-Webseite durchführt, unterscheidet man zwischen verschiedenen Ebenen der Anpassung:

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1. ) Out of the Box

In der ersten Stufe der Anpassung finden ausschließlich mitgelieferte Standard-Templates Anwendung auf die SharePoint-Webseiten, wobei das Branding unberührt bleibt.

2. Nutzung von Standard Themes

Zur Anpassung der verwendeten Farben, Schriftarten und Schriftgrößen, kann im zweiten Schritt ein neues bzw. anderes Theme aus einer mitgelieferten Sammlung ausgewählt und auf die SharePoint-Webseite angewendet werden.

3. Eigenes Theme und angepasste Master Page

Soll die SharePoint-Seite mit einem individuellen Design versehen werden, so stehen dem Benutzer hierfür verschiedene Hilfsmittel und Tools zur Verfügung. Ein eigenes Theme kann bereits mit Office PowerPoint 2010 erstellt und in SharePoint 2010 importiert werden. Die MasterPage kann dagegen mit dem SharePoint Designer 2010 angepasst und direkt auf SharePoint deployed werden.

4. Komplette Anpassung

Im vierten und letzten Schritt, wird eine Webseite vollständig dem Corporate Identity angepasst und somit sowohl die MasterPage, das Page Layout als auch das Theme vollständig angepasst bzw. komplett neu gestaltet. Dies erfordert ein gewissen Maß an Webentwicklerkenntnissen. Doch auch hier wird der Entwickler durch Tools wie dem SharePoint Designer 2010, aber auch dem Visual Studio 2010 unterstützt.

Vereinfachte Publikation von Webseiten

Die Entwicklung und Bereitstellung von Webseiten können zeitaufwändig und eine größere Belastung für die IT-Ressourcen darstellen und somit auch zu längeren Verzögerungen führen. SharePoint bietet verschiedene Features, welche den Veröffentlichungsprozess vereinfachen und beschleunigen.

Dazu gehört  ein mehrstufiges Veröffentlichungsmodell. Die skalierbare Architektur von SharePoint ermöglicht das Erstellen und Publizieren von Webinhalten ausgehend von einer Authoring-, über eine Staging- bis zu der Publikationsplattform für eine optimale Kontrolle und Qualitätssicherung. Mittels Content Deployment können Inhalte, die innerhalb einer bestimmten Quelle erstellt wurden, auf mehrere Ziele, z.B. Webseiten verteilt werden. Bei der Quelle und des Publikationsziels kann es sich sowohl um die gleiche, als auch unterschiedliche Serverfarmen handeln.

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Der Content Deployment Pfad definiert dabei die Beziehung zwischen Quelle und Ziel. Für die Quelle können mehrere ausgehende Pfade bestimmt werden, für welche jeweils ein oder mehr Deployment-Jobs definiert werden. Diese bieten für den Administrator ein hohes Maß an Flexibilität und beinhalten den Zeitplan und den Umfang der Publizierungsoperationen.
Die Zuverlässigkeit ist auch beim Content Deployment ein sehr wichtiges Thema. Auch hier gibt es im Vergleich zu SharePoint 2007 Verbesserungen. Dies betrifft vor allem die Parallelverarbeitung mehrerer Deployment-Jobs, aber auch die Zuverlässigkeit von inkrementellen Deployments. Sollte dann doch einmal etwas schief gehen, dann stehen dem Administrator nun verbesserte Logging- und Diagnose-Werkzeuge zur Verfügung, die es ihm ermöglichen die Fehlerursache schneller zu erkennen.
Ein neues Feature in SharePoint 2010 ist die Unterstützung von SQL Snapshots von SQL Server Enterprise. Snapshots ermöglichen es  die Datenbank zu einem bestimmten Zeitpunkt einzufrieren, während im Hintergrund weitere Änderungen erfolgen. Man erhält praktisch eine Read-Only-Kopie der Datenbank. Das ganze funktioniert mit Copy-and-Write, d.h. solange die Seiten in der Datenbank nicht geändert werden, werden sie auch im Snapshot nicht geändert. Ändert sich im Hintergrund etwas, werden nur Kopien dieser geänderten Seiten angelegt, welche auch für das Content Deployment in SharePoint 2010 verwendet werden können.

Publishing Workflows

SharePoint bringt bereits einen fertigen Genehmigungsworkflow mit, den man OOTB sofort einsetzen kann. Reicht dieser Workflow jedoch nicht aus und er soll modifiziert werden, dann kann man hierfür auch wieder den SharePoint Designer 2010 einsetzen.

Mit der 2010er-Version müssen die erstellten Workflows nicht mehr direkt an eine Liste gebunden werden, sondern es können nun auch wiederverwendbare Workflows erstellt und an unterschiedlichen Stellen verwendet werden, dies ging vorher nur mit Visual Studio. Darüber hinaus können Workflows auch auf Site-Ebene definiert werden.

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Neu ist auch die Möglichkeit bereits in Visio entworfene Workflows in SharePoint Designer zu importieren, um dort die einzelnen Variablen und Eigenschaften festzulegen. Von SharePoint Designer aus, können erstellte Workflows auch als Solution-Packages (.wsp-File) gepackt und in Visual Studio zur Weiterbearbeitung importiert werden. Dies ist vor allem dann praktisch, wenn man zwischenzeitlich bemerkt, dass die Möglichkeiten vom SPD zur Umsetzung des Workflows nicht ausreichen. So muss man nicht komplett von vorn beginnen, sondern kann den bereits erstellten Workflow einfach nur in Visual Studio zur Weiterbearbeitung laden.

Mehrsprachigkeit

Im globalen Markt müssen die meisten Unternehmen in der Lage sein ihre Webinhalte in mehreren Sprachen für zu liefern. Schon SharePoint 2007 bot die Möglichkeit den Inhalt einer Webseite in mehreren Sprachen oder für verschiedene Endgeräte, z.B. mobile Geräte bereitzuhalten (Variations).

Mit SharePoint 2010 kam noch einiges an Verbesserungen hinzu, wie z.B. eine höhere Zuverlässigkeit. Die Operationen, die von Variations ausgeführt werden, werden nun von einem Timer-Dienst kontrolliert. Dadurch hat der Administrator die Möglichkeit genau zu bestimmen wann und in welchen Intervallen diese Operationen ausgeführt werden. Dabei können diese Operationen auch pausiert und wieder fortgesetzt werden, wenn der Server z.B. gerade mit anderen wichtigeren Aufgaben ausgelastet ist. Zudem erhält man mehr Kontrolle über die Übersetzungshierarchien. Das ist vor allem dann entscheidend, wenn nicht alle Punkte übersetzt werden sollen. Für den Benutzer wurde die Benutzerschnittstelle im Vergleich zur Vorgängerversion vereinfacht und mit MUI-Unterstützung ergänzt. Die Sprache kann dann vom Benutzer während der Laufzeit im Browser umgeschaltet werden.

Effizientes Management

Sobald die Inhalte verfasst und veröffentlicht sind, ist es wichtig, dass Anwender die Möglichkeit haben auf die  Inhalte zuzugreifen und sie auch weiterhin pflegen zu können. SharePoint vereinfacht den Prozess der Verwaltung von Webinhalten durch die Bereitstellung vorkonfigurierter Workflows und Steuerelemente für die Navigation, als auch zahlreiche Enterprise Content Management-Funktionen.

Durch die durchgängige vertraute Benutzeroberfläche kann der Anwender sehr viele administrative Aufgaben bereits in Eigenregie durchführen. Nicht jede administrative Aufgabe erfordert die Einbindung der IT, die Administratoren können somit entlastet werden.

Auditing und Reporting-Tools vereinfachen die Einhaltung von Richtlinien. Auditing ermöglicht es Administratoren genau nachzuverfolgen, welche Aktivitäten auf der Webseite durchgeführt werden. Administratoren sind in der Lage, die gesamte Historie der Maßnahmen eines bestimmten Benutzers oder der Aktionen in einem bestimmten Zeitraum abzurufen. Diese Berichte können in Microsoft Excel betrachtet werden und werden in einer speziellen Dokumentbibliothek für den späteren Zugriff vorgehalten.

Bei dem Thema Analysen gibt es drei verschiedene Schwerpunkte. Zum einen geht es um das klassische Thema wie eine Webseite insgesamt genutzt wird. Für die Traffic-Analyse, gibt es in SharePoint 2010 zahlreiche neue und weitergehende Berichte und auch eine einheitliche Datenbank, wo diese Daten gespeichert werden. Bei der Such-Analyse werden vor allem die Schlüsselwörter, nach denen häufig gesucht wird ausgewertet.

Ein anderes Thema bei der Analyse ist das Thema “Menschliche Kontrolle”, dort finden die Social-Features ihre Anwendung. Das Rating und Tagging gibt gute Auskünfte darüber, wie gut eine Webseite ist. Wenn eine schlechte Bewertung für eine Webseite vorliegt, dann gibt es hier eventuell auch eine Notwendigkeit die Seite zu überarbeiten.

Bei dem dritten Schwerpunkt für die Analyse geht es um den eigentlichen Serverbetrieb. Hierfür gibt es zahlreiche Berichte für das Health Monitoring und auch die Integration des Best Practice Analysers, so können z.B. die Seitenlaufzeit und somit die langsamsten Seiten bestimmt werden. Um die Ursache für sehr lange Ladezeiten bei einzelnen Webseiten analysieren zu können, steht das Developer Dashboard zur Verfügung. Dort kann sowohl der Entwickler, aber auch der IT Pro sehen, wie lange eine Seite zum Laden braucht und welche Ursache Verzögerungen haben,  d.h. welche Webparts oder welche Datenbankzugriffe die Seite langsam machen.

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Fazit

Web Content Management wurde in SharePoint 2010 deutlich verbessert und erfüllt auch hohe Ansprüche. Egal ob man ein Intranetportal, eine Community-Webseite auf oder einen professionellen Unternehmensauftritt realisieren möchte – SharePoint Server 2010 ist die richtige Plattform-Wahl!!!